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und ihres Knechtes, die Pferde sind freundlich, sie haben sanfte dunkle
aufen, der Knecht treibt mich mit Flüchen aus dem Stall, im Konzerthaus
beginnen sie Klavier zu spielen, Gelächter gluckst, Worte stürzen zer-
brochen über die Straße.
Die Gardine wird zur Seite geschoben, ich stehe vor dem Haus, in beobach-
te alles genau, eine Frau zeigt sich am Fenster, klopft gegen die Scheibe
es gilt mir, ich erwartete es, Geheimnis durchrieselt mich, ich denke,
sie schlägt mit einem goldenen Ring, pocht mit einem grünen Edelstein
sie hält etwas in der Hand, sie lockt mich, ich kann nicht erkennen was
sie mir zeigt, aber es ist unendlich begehrenswert, die Hand winkt, ich
fürchte micht, ich blicke mich um, nach Beistand der mit mir geht, nach
Feinden die mich hindern könnten, ich fühle mich versucht, ich kann niaht
widerstehen, ich klettere die drei Steinstufen hoch, tapse durch die
offene Tür, bin der dicke Gutsbesitzer im Pelz oder in Nanking, atme
Menschen Bier und Rauch, höre nun lauter das Klavier, heller das Lachen ,
schärfer die Rede, die Treppe führt steil empor, ein roter Läufer be-
deckt sie, der rote Läufer weist den Weg, ich strenge mich an, ich krieche
höher, der Läufer ist rauh, der Läufer schrammt die Hände und die Knie,
im ersten Stock hängt die Kokosnuß, eine Alabasterleuchte von Palmen-
blättern umrankt, der Gang ist schummerig, er dunstet, er brodelt, er
wärmt wie der Stall, aber das Tier das hier wohnt ist kein Pferd, das
kitzelt die Nase wie in Dehmels Barbiersalon, scharf nach Seife, nach
Blumen die getrocknet im Famielienalbum liegen unter Verwandten unter
Toten under Leuten die irgendwer kannte und deren fotographisches Abbild
man entgegennahm und aufbewahrte und die san sich nicht mehr vorstellen
kann, auch nach Blumen die zulange in der Vase im Wasser gestanden ha-
ben, ekel nach gestocktem Blut, wine Tür wird spaltbreit geöffnet, Licht
sticht, Stoff fällt zurück, ein Arm blüht weiß, die Frau zieht micn gerein ,
sie hat an das Fenster gepocht, sie hat mich gelockt, sie trägt ein
Gewand wie ich es noch nie gesehen habe, das Kleid einer Köniiin oder
einer Fee, es scheint aus lauter Spitzen und Federn zu sein, ein prähhti-
ger bunter Vogel stelzt vor mir, flattert, schlägt die Schwingen, sprengt
und ihres Knechtes, die Pferde sind freundlich, sie haben sanfte dunkle
aufen, der Knecht treibt mich mit Flüchen aus dem Stall, im Konzerthaus
beginnen sie Klavier zu spielen, Gelächter gluckst, Worte stürzen zer-
brochen über die Straße.
Die Gardine wird zur Seite geschoben, ich stehe vor dem Haus, in beobach-
te alles genau, eine Frau zeigt sich am Fenster, klopft gegen die Scheibe
es gilt mir, ich erwartete es, Geheimnis durchrieselt mich, ich denke,
sie schlägt mit einem goldenen Ring, pocht mit einem grünen Edelstein
sie hält etwas in der Hand, sie lockt mich, ich kann nicht erkennen was
sie mir zeigt, aber es ist unendlich begehrenswert, die Hand winkt, ich
fürchte micht, ich blicke mich um, nach Beistand der mit mir geht, nach
Feinden die mich hindern könnten, ich fühle mich versucht, ich kann niaht
widerstehen, ich klettere die drei Steinstufen hoch, tapse durch die
offene Tür, bin der dicke Gutsbesitzer im Pelz oder in Nanking, atme
Menschen Bier und Rauch, höre nun lauter das Klavier, heller das Lachen ,
schärfer die Rede, die Treppe führt steil empor, ein roter Läufer be-
deckt sie, der rote Läufer weist den Weg, ich strenge mich an, ich krieche
höher, der Läufer ist rauh, der Läufer schrammt die Hände und die Knie,
im ersten Stock hängt die Kokosnuß, eine Alabasterleuchte von Palmen-
blättern umrankt, der Gang ist schummerig, er dunstet, er brodelt, er
wärmt wie der Stall, aber das Tier das hier wohnt ist kein Pferd, das
kitzelt die Nase wie in Dehmels Barbiersalon, scharf nach Seife, nach
Blumen die getrocknet im Famielienalbum liegen unter Verwandten unter
Toten under Leuten die irgendwer kannte und deren fotographisches Abbild
man entgegennahm und aufbewahrte und die san sich nicht mehr vorstellen
kann, auch nach Blumen die zulange in der Vase im Wasser gestanden ha-
ben, ekel nach gestocktem Blut, wine Tür wird spaltbreit geöffnet, Licht
sticht, Stoff fällt zurück, ein Arm blüht weiß, die Frau zieht micn gerein ,
sie hat an das Fenster gepocht, sie hat mich gelockt, sie trägt ein
Gewand wie ich es noch nie gesehen habe, das Kleid einer Köniiin oder
einer Fee, es scheint aus lauter Spitzen und Federn zu sein, ein prähhti-
ger bunter Vogel stelzt vor mir, flattert, schlägt die Schwingen, sprengt