Später erschien und verständlicherweise doch in einer
anderen Landschaft der Tod auf der Leinwand. Der Tod
schritt mit einer geschuleerten Sense über ein Feld,
das Wohlbestellt, blumengesprenkelt und kein Schlachtfeld
war. Er trug einen schwarzen Schlapphut wie Pastor Koch,
aber er sah viel freundlicher als Pastor Koch aus. Doch
ich träumte in dieser Nacht nach meinem ersten Kinobesuch
schwer, schlug um mich und schrie. Meine Mutter machte sich
Vorwürfe, daß sie mich, wider ihrer Ahhung, hatte zu solchen
Schauerdramen gehen lassen. Mir war aber im Gedächtnis
nicht der Tod, sondern der Kaiser geblieben in all seiner
Pracht und Stärke. Nach ein paar Wochen schon sagte mir
meine Mutter, daß Theseus gefallen war. Mich hatte er schließ-
lich im Labyrinth der Schatten zurückgelassen. Sie weinten
nicht um ihn. Ich sah nun als Diener des Minotaurus die
Schatten zwei oder gar dreimal an jedem Tag, durchschaute
sie allmählich in ihren Wiederholungen, beobachtete sie,
wie sie einander begegneten, miteinander tanzten, sich lieb-
ten, sich betrogen und haßten, mit sehnsucht und Abscheu
verfolgten, vor Verbrechen und selbst Mord nicht zurück-
schreckten damit am Ende in der Gloriole des Schlusses
anderen Landschaft der Tod auf der Leinwand. Der Tod
schritt mit einer geschuleerten Sense über ein Feld,
das Wohlbestellt, blumengesprenkelt und kein Schlachtfeld
war. Er trug einen schwarzen Schlapphut wie Pastor Koch,
aber er sah viel freundlicher als Pastor Koch aus. Doch
ich träumte in dieser Nacht nach meinem ersten Kinobesuch
schwer, schlug um mich und schrie. Meine Mutter machte sich
Vorwürfe, daß sie mich, wider ihrer Ahhung, hatte zu solchen
Schauerdramen gehen lassen. Mir war aber im Gedächtnis
nicht der Tod, sondern der Kaiser geblieben in all seiner
Pracht und Stärke. Nach ein paar Wochen schon sagte mir
meine Mutter, daß Theseus gefallen war. Mich hatte er schließ-
lich im Labyrinth der Schatten zurückgelassen. Sie weinten
nicht um ihn. Ich sah nun als Diener des Minotaurus die
Schatten zwei oder gar dreimal an jedem Tag, durchschaute
sie allmählich in ihren Wiederholungen, beobachtete sie,
wie sie einander begegneten, miteinander tanzten, sich lieb-
ten, sich betrogen und haßten, mit sehnsucht und Abscheu
verfolgten, vor Verbrechen und selbst Mord nicht zurück-
schreckten damit am Ende in der Gloriole des Schlusses