22.6.1962
Feetenbrinks Konzerthaus ist ein Palast, einstöckig wie
die anderen Gebäude, aber eine lange Front, die abends er-
leuchtet wird wie gewöhnliche Häuser nur zu Kaisers Ge-
burtstag mit Kerzen in den Fenstern. Die Hunnenstrasse be-
obachtet, wer zu Feetenbrink geht. Nicht nur alte Weiber
hocken hinter den Fensterspiegeln, den wie Periskope hi-
nausgestreckten Spionen, undregistrieren was vorgeht, spei-
chern die Daten, jerzrzeit bereit, sie wieder auszuspucken,
neidgrün verfärbt, frühe Elektronengehirne.
Du betrachtest die Gutsbesitzerwagen, wie sie vorfahren,
es funkelt der Lack, es spiegelt das Leder, Schmiere fettet
an der Nabe der Räder, es dampft es glänzt der Pferde Fell,
der Hausknecht präsentiert eine unsichtbare Standarte, alter
Königeküsassier, er nimmt die Zügel, die ihm zugeworfen
werden, weiss was erfreut, Herr Rittmeister Herr Hauptmann
Herr Oberst Baron von und zu und auf Klüttegrünt, der Gast,
ein breiter Rücken, ächst die drei Steinstufen hoch, füllt
die Tür, verschwindet im Haus, im Winter zottet ein Pelz,
schneenass, wälderkalt, im Sommer spannt sich leichtes Tuch
über Schultern und Gesäss, nanking, klemmt im Schritt, fällt
plump über die schweren Ackergängerschenkel, der Knecht
schirrt die Pferde aus, tupft ihren Schweiss mit wollenem
Tuch, fasst sie am Halfter, führt die Geduldigen in den
Stall, schüttet Wasser, spendet Heu, Hafer, du bist dem
Knecht gefolgt, die schaumbeflockten Pferdemäuler malmen
die Spreu, es ist warm, es kst gut, es riecht nach Brot,
du buhlst im die Freundschaft der Pferde, der Knecht treibt
dich hinaus, im Konzerthaus beginnt das Klavierspiel, Lachen
Feetenbrinks Konzerthaus ist ein Palast, einstöckig wie
die anderen Gebäude, aber eine lange Front, die abends er-
leuchtet wird wie gewöhnliche Häuser nur zu Kaisers Ge-
burtstag mit Kerzen in den Fenstern. Die Hunnenstrasse be-
obachtet, wer zu Feetenbrink geht. Nicht nur alte Weiber
hocken hinter den Fensterspiegeln, den wie Periskope hi-
nausgestreckten Spionen, undregistrieren was vorgeht, spei-
chern die Daten, jerzrzeit bereit, sie wieder auszuspucken,
neidgrün verfärbt, frühe Elektronengehirne.
Du betrachtest die Gutsbesitzerwagen, wie sie vorfahren,
es funkelt der Lack, es spiegelt das Leder, Schmiere fettet
an der Nabe der Räder, es dampft es glänzt der Pferde Fell,
der Hausknecht präsentiert eine unsichtbare Standarte, alter
Königeküsassier, er nimmt die Zügel, die ihm zugeworfen
werden, weiss was erfreut, Herr Rittmeister Herr Hauptmann
Herr Oberst Baron von und zu und auf Klüttegrünt, der Gast,
ein breiter Rücken, ächst die drei Steinstufen hoch, füllt
die Tür, verschwindet im Haus, im Winter zottet ein Pelz,
schneenass, wälderkalt, im Sommer spannt sich leichtes Tuch
über Schultern und Gesäss, nanking, klemmt im Schritt, fällt
plump über die schweren Ackergängerschenkel, der Knecht
schirrt die Pferde aus, tupft ihren Schweiss mit wollenem
Tuch, fasst sie am Halfter, führt die Geduldigen in den
Stall, schüttet Wasser, spendet Heu, Hafer, du bist dem
Knecht gefolgt, die schaumbeflockten Pferdemäuler malmen
die Spreu, es ist warm, es kst gut, es riecht nach Brot,
du buhlst im die Freundschaft der Pferde, der Knecht treibt
dich hinaus, im Konzerthaus beginnt das Klavierspiel, Lachen
