hatten Löcher. Ihre Schuhe waren durchgetreten. Der Kragen und
die Manchetten ihrer weissen Bluse waren schmutzig. Meine Mutter
hatte keine andere Bluse. Manchmal wusch sie die Bluse aber sie
konnte sie nicht immer waschen. Sie hatte keine Zeit, man die Kunst bean-
spruchte sie. Nein, zu spät, es war nicht die Kunst, es war das Schicksal. Ihr Gesicht war blass, es sah wie geronnene Milche aus. Meine
Mutter war erschöpft. Sie war, sie fühlte das, am Ende, das Ende
würde kommen, es würde bald kommen, sie wusste es noch nicht aber
in ihr wusste etwas es. der Tod Ihre Hand die den Bleistift führte zitterte.
Sie Meine Mutter sitzt in einem Käfig. Der Käfig ist eng. Irgendwo weit weg
ist der Himmel. und der Himmel ist schwül. Meine Mutter kann sich
in dem Käfig nicht rühren. Eien Glühlampe glüht, eine Glühlampe
hitzt, viel zu hell. Meine Mutter beugt sich aus dem Käfig vor
und flüstert aber mit einem Flüstern das ein flüsterndes Schreien
ist. Sie sitzt im Soufflierkasten des Putbusser Sommertheaters
und liest den Klavierauszug spricht den Text der lustigen Operette.
Die Sänger haben ihren Part Rollen nicht gelernt. Sie bewegen sich un-
sicher auf der Bühne. Sie schwimmen. Betäubte Fische. in einem
Aquarium. Aus der Perspektive meiner Mutter gesehen, wenn sie sich
über den Klavierauszug beugt, nur Füsse. Der Kulissenleim riecht stinkt
wie Schweiss. die Kulissenfarbe des Firnis. Erst wenn meine Mutter zu ihnen Sängern aufblickt, beschwörend
das Wort formt, das lustige sieht sie die Gesichter der Sänger. Die Gesichter
fordern von meiner Mutter ihr Leben. die Gesichter von Säuglinge die saugen wollen. Die Gesichter sind Ihr Ausdruck ist herrisch,
besorgt, vorwurfsvoll. Die Gesichter der Sänger sagen, dass sie
die Worte, die meine Mutter flüstert oder schreit, nicht verstehen,
die Sänger öffnen den Mund aber sie singen nicht, sie vergessen
den Mund der nicht singt wieder zu schliessen, ihre Augen wandern
oder stechen, sie sind ratlos oder sie sind wütend. Die Probe zieht
sich hin. Schwül Fern heiss der Himmel. Der Regisseur schimpft, er liegt im
die Manchetten ihrer weissen Bluse waren schmutzig. Meine Mutter
hatte keine andere Bluse. Manchmal wusch sie die Bluse aber sie
konnte sie nicht immer waschen. Sie hatte keine Zeit, man die Kunst bean-
spruchte sie. Nein, zu spät, es war nicht die Kunst, es war das Schicksal. Ihr Gesicht war blass, es sah wie geronnene Milche aus. Meine
Mutter war erschöpft. Sie war, sie fühlte das, am Ende, das Ende
würde kommen, es würde bald kommen, sie wusste es noch nicht aber
in ihr wusste etwas es. der Tod Ihre Hand die den Bleistift führte zitterte.
Sie Meine Mutter sitzt in einem Käfig. Der Käfig ist eng. Irgendwo weit weg
ist der Himmel. und der Himmel ist schwül. Meine Mutter kann sich
in dem Käfig nicht rühren. Eien Glühlampe glüht, eine Glühlampe
hitzt, viel zu hell. Meine Mutter beugt sich aus dem Käfig vor
und flüstert aber mit einem Flüstern das ein flüsterndes Schreien
ist. Sie sitzt im Soufflierkasten des Putbusser Sommertheaters
und liest den Klavierauszug spricht den Text der lustigen Operette.
Die Sänger haben ihren Part Rollen nicht gelernt. Sie bewegen sich un-
sicher auf der Bühne. Sie schwimmen. Betäubte Fische. in einem
Aquarium. Aus der Perspektive meiner Mutter gesehen, wenn sie sich
über den Klavierauszug beugt, nur Füsse. Der Kulissenleim riecht stinkt
wie Schweiss. die Kulissenfarbe des Firnis. Erst wenn meine Mutter zu ihnen Sängern aufblickt, beschwörend
das Wort formt, das lustige sieht sie die Gesichter der Sänger. Die Gesichter
fordern von meiner Mutter ihr Leben. die Gesichter von Säuglinge die saugen wollen. Die Gesichter sind Ihr Ausdruck ist herrisch,
besorgt, vorwurfsvoll. Die Gesichter der Sänger sagen, dass sie
die Worte, die meine Mutter flüstert oder schreit, nicht verstehen,
die Sänger öffnen den Mund aber sie singen nicht, sie vergessen
den Mund der nicht singt wieder zu schliessen, ihre Augen wandern
oder stechen, sie sind ratlos oder sie sind wütend. Die Probe zieht
sich hin. Schwül Fern heiss der Himmel. Der Regisseur schimpft, er liegt im
