7½
18.5.1962
Ich war Zeuge aber ich bin nicht dabei gewesen, es kann
sein dass ich im Bett lag als es geschah, es ist wahrschein-
lich, ich ging früh zu Bett, oft ging ich auch spät zu Bett,
manchmal war ich garnicht aufgestanden am Morgen oder am
Mittag und brauchte am Abend nicht zu Bett zu gehen, ich
schlief aber nicht, oder ich schlief nicht immer, oder ich
schlief wenig, wenn das Bett mich schützte, ich sprach mit
Macbeth Ein deutscher Wald war ein deutscher Wald er war
nicht Macbeth Wald nicht Birmans Birnams Wald und Macbeth brauchte
den Wald nicht zu fürchten: nie rückte sein Wald gen Dun-
sinan. Ich wanderte mit Hyperion über die arkadischen Höhen.
Ich las die Gedichte eines Mannes der Benn hiess oder auch
Becher. Ich schiffte mit den Flusspiraten piratenschiffs
auf dem warmen lehmsuppigen Mississippi und unter der Fluss-
haut trieben wie faule Baumstämme phosphorisierend die al-
ten Leviathane die tückischen Krokodile und zerschellten
unser Schiff. Auch Platon trat an mein Bett: Gar oft Eche-
krates hatte ich Sokrates schon bewundert. doch nie so wie jetzt. Grüne Tapete!
wer sie kleisterte lag im Spital oder war tot. Schimmel grün-
te: da war meine Burg war mein festes Lager war der Matratze
Berg und Tal. Über Eck stand das Bett meiner Mutter, es war
leer an diesem Abend und zu dieser Stunde war das Bett lerr
später war es immer besetzt und dann war es immer leer bis
ich es verkaufte oder es mir weggenommen wurde, oder es ver-
loren ging. Dann noch der Tisch an dem wir sassen wenn meine
Mutter da war und wir etwas zu essen hatten ider an dem wir
nur sassen wenn wir nichts zu essen hatten, nur so, und
18.5.1962
Ich war Zeuge aber ich bin nicht dabei gewesen, es kann
sein dass ich im Bett lag als es geschah, es ist wahrschein-
lich, ich ging früh zu Bett, oft ging ich auch spät zu Bett,
manchmal war ich garnicht aufgestanden am Morgen oder am
Mittag und brauchte am Abend nicht zu Bett zu gehen, ich
schlief aber nicht, oder ich schlief nicht immer, oder ich
schlief wenig, wenn das Bett mich schützte, ich sprach mit
Macbeth Ein deutscher Wald war ein deutscher Wald er war
nicht Macbeth Wald nicht Birmans Birnams Wald und Macbeth brauchte
den Wald nicht zu fürchten: nie rückte sein Wald gen Dun-
sinan. Ich wanderte mit Hyperion über die arkadischen Höhen.
Ich las die Gedichte eines Mannes der Benn hiess oder auch
Becher. Ich schiffte mit den Flusspiraten piratenschiffs
auf dem warmen lehmsuppigen Mississippi und unter der Fluss-
haut trieben wie faule Baumstämme phosphorisierend die al-
ten Leviathane die tückischen Krokodile und zerschellten
unser Schiff. Auch Platon trat an mein Bett: Gar oft Eche-
krates hatte ich Sokrates schon bewundert. doch nie so wie jetzt. Grüne Tapete!
wer sie kleisterte lag im Spital oder war tot. Schimmel grün-
te: da war meine Burg war mein festes Lager war der Matratze
Berg und Tal. Über Eck stand das Bett meiner Mutter, es war
leer an diesem Abend und zu dieser Stunde war das Bett lerr
später war es immer besetzt und dann war es immer leer bis
ich es verkaufte oder es mir weggenommen wurde, oder es ver-
loren ging. Dann noch der Tisch an dem wir sassen wenn meine
Mutter da war und wir etwas zu essen hatten ider an dem wir
nur sassen wenn wir nichts zu essen hatten, nur so, und
