Der Gang rötlich, linoleumbedeckt, feucht vom Wischen, roch nach
Petroleum, war entflammbar, Luft, über die er lief, in grüngelb
blauroter Iris, blühend Gezücht, es kribbelte heiss an den
Beinen, die Feuertür war nicht gesperrt, führte ins Dachgebälk
der Stadthalle, Tanzabend, Ballettabend, die Sterne von Film
und Funk, verehrliche Gastspieldirektion der berliner
Hillermillerzillerrevue, tausend süsse Beinchenweibchen
im grossen Saal auf der Wahlrednerbühne und im Dachgeschoss
die Garderobe, er beugte sich herab, erniedrigte sich, gab nach,
ergab sich, heimlich, schaute sich um, schamrot, guckte durchs
Schlüsselloch der abgeschlossenen Tür, sah die lange Reihe
der Schminktische, die Spiegel, die Glühbirnen darüber, einge=
fangen hatten die Spiegel glitzernde Monde, Leibteile, Riss=
gesichter, die Stühle im Raum verrückt, er roch sie, die aus=
gezogenen Schlüpfer, die Spitzenhemden, die Leibchen, die Halter
für Brust und Strumpf auf den Lehnen, auf dem Boden, auf den
Tischen, und da sassen sie, liefen, strampelten, verfingen sich
mit bloßen Füssen in den abgelegten Kleidern, den anzuziehenden
Tütüs und Flittern, die berliner Mädchen, sie waren nackt bis auf
die Binden vor der Scham, das Geschlecht herausstellend in der
dürftigen Verhüllung, fesselnder als ganz und gar nackt, ihre
Binden schnitten ihm in den Schritt, er ahnte ihre unter Mull
gepreßten krausen Haare, er hatte sie nie gesehen, befeuchtet
von ihrem Saft und wie Wassertropfen auf der nassen roten Scheide
aus Döderleins Atlas der Gynäkologie, in der Universitäts=
bibliothek aufgeschlagen, im Lesesall, Handbücherei, das Regal
Medizin auf der grauen Eisengalerie, durchlöcherte Stufen,
schallende Platten, über die der Fuss ging wie in den Maschinen=
raum eines Schiffes, und er hielt das Buch, den Döderlein in
Händen, die sich verkrampften, erregt waren, zitterten, flatterten,
trugen schwer an dem schweren Lexikonband, Schweiß brach aus,
Petroleum, war entflammbar, Luft, über die er lief, in grüngelb
blauroter Iris, blühend Gezücht, es kribbelte heiss an den
Beinen, die Feuertür war nicht gesperrt, führte ins Dachgebälk
der Stadthalle, Tanzabend, Ballettabend, die Sterne von Film
und Funk, verehrliche Gastspieldirektion der berliner
Hillermillerzillerrevue, tausend süsse Beinchenweibchen
im grossen Saal auf der Wahlrednerbühne und im Dachgeschoss
die Garderobe, er beugte sich herab, erniedrigte sich, gab nach,
ergab sich, heimlich, schaute sich um, schamrot, guckte durchs
Schlüsselloch der abgeschlossenen Tür, sah die lange Reihe
der Schminktische, die Spiegel, die Glühbirnen darüber, einge=
fangen hatten die Spiegel glitzernde Monde, Leibteile, Riss=
gesichter, die Stühle im Raum verrückt, er roch sie, die aus=
gezogenen Schlüpfer, die Spitzenhemden, die Leibchen, die Halter
für Brust und Strumpf auf den Lehnen, auf dem Boden, auf den
Tischen, und da sassen sie, liefen, strampelten, verfingen sich
mit bloßen Füssen in den abgelegten Kleidern, den anzuziehenden
Tütüs und Flittern, die berliner Mädchen, sie waren nackt bis auf
die Binden vor der Scham, das Geschlecht herausstellend in der
dürftigen Verhüllung, fesselnder als ganz und gar nackt, ihre
Binden schnitten ihm in den Schritt, er ahnte ihre unter Mull
gepreßten krausen Haare, er hatte sie nie gesehen, befeuchtet
von ihrem Saft und wie Wassertropfen auf der nassen roten Scheide
aus Döderleins Atlas der Gynäkologie, in der Universitäts=
bibliothek aufgeschlagen, im Lesesall, Handbücherei, das Regal
Medizin auf der grauen Eisengalerie, durchlöcherte Stufen,
schallende Platten, über die der Fuss ging wie in den Maschinen=
raum eines Schiffes, und er hielt das Buch, den Döderlein in
Händen, die sich verkrampften, erregt waren, zitterten, flatterten,
trugen schwer an dem schweren Lexikonband, Schweiß brach aus,