22.6.1962
gluckst, rinnt über die Strasse.
Die Gardine wird zur Seite geschoben, du beobachtest es
genau, eine Frau zeigt sich am Fenster, klopft gegen die
Scheibe, du weisst, es gilt dir, du denkst, sie schlägt mit
einem goldenen Ring, pocht mit einem grünen Edelstein, sie
hält etwas in der Hand, sie lockt dich, das ist klar, du
kannst nicht erkennen, was sie dir zeigt, aber es ist sehr
begehrenswert, ein Spielzeug, ein Reiter auf einem Pfers,
die Hand winkt, du zögerst, du blickst dich um, nach Bei-
stand der mit dir geht, nach Feinden die dich hindern könn-
ten, du fürchtest dich, aber du fühlst dich versucht, du
kannst nicht widerstehen, du kleckerst die drei Steinstufen
hoch, tappst durch die offene Tür, atmest Menschen Bier und
Rauch, du hörst nun lauter das Klavier, schriller das Lachen,
die Treppe ist steil, ein roter Läufer bedeckt sie, der
rote Läuder weist den Weg, er führt hinaus, du kriechst, der
Läufer ist rauh, faseriger Kokos, du bist schon gebildet,
du denkst an Palmenhaine, der Läufer schrammt die Hände und
die Knie, und oben im ersten Stock hängt die Kokosnuss Ala-
baster in Palmenblätterspärlich erhellter Gang, er dunstet,
er brodelt, er wärmt wie der Stall, aber das Tier ist kein
Pferd, das kitzelt die Nase wie in Demels Friseurgeschäft,
scharf nach Seife, nach Blumen die getrocknet im Familien-
album liegen unter Leuten die man sich nicht mehr vorstellen
kann, auch nach Blumen, die zu lange im Wasser gestanden ha-
ben, ekel nach Blumen, eine Tür wird spaltweit geöffnet,
Licht sticht, Stoff fällt zurück, ein Arm blüht weiss, die
Frau zieht dich herein, sie hat an das Fenster gepocht, sie
hat dich gelockt, sie trägt ein Gewand wie du es noch nie
gluckst, rinnt über die Strasse.
Die Gardine wird zur Seite geschoben, du beobachtest es
genau, eine Frau zeigt sich am Fenster, klopft gegen die
Scheibe, du weisst, es gilt dir, du denkst, sie schlägt mit
einem goldenen Ring, pocht mit einem grünen Edelstein, sie
hält etwas in der Hand, sie lockt dich, das ist klar, du
kannst nicht erkennen, was sie dir zeigt, aber es ist sehr
begehrenswert, ein Spielzeug, ein Reiter auf einem Pfers,
die Hand winkt, du zögerst, du blickst dich um, nach Bei-
stand der mit dir geht, nach Feinden die dich hindern könn-
ten, du fürchtest dich, aber du fühlst dich versucht, du
kannst nicht widerstehen, du kleckerst die drei Steinstufen
hoch, tappst durch die offene Tür, atmest Menschen Bier und
Rauch, du hörst nun lauter das Klavier, schriller das Lachen,
die Treppe ist steil, ein roter Läufer bedeckt sie, der
rote Läuder weist den Weg, er führt hinaus, du kriechst, der
Läufer ist rauh, faseriger Kokos, du bist schon gebildet,
du denkst an Palmenhaine, der Läufer schrammt die Hände und
die Knie, und oben im ersten Stock hängt die Kokosnuss Ala-
baster in Palmenblätterspärlich erhellter Gang, er dunstet,
er brodelt, er wärmt wie der Stall, aber das Tier ist kein
Pferd, das kitzelt die Nase wie in Demels Friseurgeschäft,
scharf nach Seife, nach Blumen die getrocknet im Familien-
album liegen unter Leuten die man sich nicht mehr vorstellen
kann, auch nach Blumen, die zu lange im Wasser gestanden ha-
ben, ekel nach Blumen, eine Tür wird spaltweit geöffnet,
Licht sticht, Stoff fällt zurück, ein Arm blüht weiss, die
Frau zieht dich herein, sie hat an das Fenster gepocht, sie
hat dich gelockt, sie trägt ein Gewand wie du es noch nie