Meine Mutter fürchtete die Schlangen. Es ist mir
von ihr nichts weiter geblieben als dieser Satz.
Sie fürchtete die Schlangen. Ich wiederhole den
Satz jetzt hier nachts, ich weiss nicht warum, es
ist eigentlich sinnlos. Und doch ist er mir zum
Bild meiner Mutter geworden. Nicht ein Meduzenhaupt
von Schlangen umwunden. Eine junge Frau die erschrickt.
Es raschelt im Gras. Ein Wind, der sich windet.
Haben wir die Schlange gesehen? Im Park von Putbus.
Sie schlief auf der Promenade wie jemand, der zur
Kur gekommen war, lichtgrün, ein garnicht schreckliches
Wesen, die Schlange aus dem Märchen, mit der Krone auf
dem zierlichen Haupt. Man reicht ihr eine Schale Milch,
sie züngelt gnädig, aber der Sonnenstrahl der sie traf
aus einem Gewittergewölk vor dem Regen, nach dem Regen
beleuchtete beweist doch die Tücken, die nicht schlief. Den Schlangen-
blick, kalt gleichgültig, erbarmungslos.
Beschreibung der Herren und Damen auf der Promenade.
Das Schloss mit der Standarte des Fürsten wie das Schloss
auf der Ansichtspostkarte. Beschreibung der Theater-
gesellschaft. Die Mutter sitzt mit dem Klavierauszug
auf der Bank, sitzt im Souvlierkasten, sitzt auf dem
Bett in ihrer Kammer, die Flamme des Spirituskochers
brennt, er weiss dies nur aus ihren Briefen, sieht es,
sie ist krank, sie ist müde, sie hungert, ihre Ver-
zweiflung hasst ihn. Schreibt sie an ihre Schwester,
dass sie ihn hasst? Er derweile in der Hofwohnung, in
dem schmutzigen Bett, hungrig, den Büchern und der Ver-
suchjng ausgeliefert. Schlangen auf dem Farbbild des
zoologischen Buches. Dann die Schlangen des Rosenthals.
Der Weg nach Ephraemshagen.
von ihr nichts weiter geblieben als dieser Satz.
Sie fürchtete die Schlangen. Ich wiederhole den
Satz jetzt hier nachts, ich weiss nicht warum, es
ist eigentlich sinnlos. Und doch ist er mir zum
Bild meiner Mutter geworden. Nicht ein Meduzenhaupt
von Schlangen umwunden. Eine junge Frau die erschrickt.
Es raschelt im Gras. Ein Wind, der sich windet.
Haben wir die Schlange gesehen? Im Park von Putbus.
Sie schlief auf der Promenade wie jemand, der zur
Kur gekommen war, lichtgrün, ein garnicht schreckliches
Wesen, die Schlange aus dem Märchen, mit der Krone auf
dem zierlichen Haupt. Man reicht ihr eine Schale Milch,
sie züngelt gnädig, aber der Sonnenstrahl der sie traf
aus einem Gewittergewölk vor dem Regen, nach dem Regen
beleuchtete beweist doch die Tücken, die nicht schlief. Den Schlangen-
blick, kalt gleichgültig, erbarmungslos.
Beschreibung der Herren und Damen auf der Promenade.
Das Schloss mit der Standarte des Fürsten wie das Schloss
auf der Ansichtspostkarte. Beschreibung der Theater-
gesellschaft. Die Mutter sitzt mit dem Klavierauszug
auf der Bank, sitzt im Souvlierkasten, sitzt auf dem
Bett in ihrer Kammer, die Flamme des Spirituskochers
brennt, er weiss dies nur aus ihren Briefen, sieht es,
sie ist krank, sie ist müde, sie hungert, ihre Ver-
zweiflung hasst ihn. Schreibt sie an ihre Schwester,
dass sie ihn hasst? Er derweile in der Hofwohnung, in
dem schmutzigen Bett, hungrig, den Büchern und der Ver-
suchjng ausgeliefert. Schlangen auf dem Farbbild des
zoologischen Buches. Dann die Schlangen des Rosenthals.
Der Weg nach Ephraemshagen.