Der Kasernenhof war leer. Er war der Hof einer alten Burg.
Es aaren Ritter über ihn geritten, die ich mir edel und
stolz dachte, Verteidiger der Unschuld, Wächter der Christen-
heit, Kämpfer für die Ehre. Der Hof war ein kahles Rechteck,
eine von Stiefeln geebnete öde Fläche zwischen den weißen
Hallenbauten der Unterkünfte. Der Hof lag wie erschrocken da.
Seit Tagen hatten ihn nur der Wind und der Regen besucht.
Der Hof war sauber. Es war wie frisch gewaschen, und gefegt,
sein Boden war gelockert. Er schien verjüngt und verwandelt,
er schien neu und neuer Hoffnung voll zu sein, und doch be-
drückte er mich wie am ersten Tag. Es war November, es stürmte, es wollte schneien, aber ich atmete Frühling. Der Hof war mir nun fremd.
Ich will nicht sagen, daß er mir vorher vertraut gewesen wäre.
Wie hätte er mir jemals anders als entsetzlich sein können ?
Auf diesem nun verlassenen, verwehten, auf diesem toten ausge-
laugten Sand hatten Riesen gekämpft. Die Riesen waren gegen
mich angetreten. Die Riesen hatten mich Tag für Tag gefressen.
Über zwei Jahre hatten die menschenfressenden, die schreck-
lichen, die fürchterlichen Riesen die Schlacht gegen mich
geschlagen, aber Gott hatte sich meiner erbarmt, und der Sieg
war mir zugefallen. Ich stand
Ich stand am Fenster des Krankenreviers. Es war wie im ein Traum.
Ich glaubte, mich zu träumen, wie ich am Fenster stand und in
den Hof hinausblickte. Aber ich traute dem Traum nicht. Jeden
Augenblick konnte das Erwachen folgen, das Gekläff der Höllen
hunde, verraten und verkauft wie ich, aber willige Knechte,
die gleich wollüstig des Dienstes Möglichkeiten empfunden,
die sich angebiedert, die sich ausgezeichnet hatten, die sich
die blaue Infanterieiniform oder den grauen Arbeitsdrillich
mit Baumwollschnüren dekorieren ließen, eine schwarz-weiße
Schnur
Es aaren Ritter über ihn geritten, die ich mir edel und
stolz dachte, Verteidiger der Unschuld, Wächter der Christen-
heit, Kämpfer für die Ehre. Der Hof war ein kahles Rechteck,
eine von Stiefeln geebnete öde Fläche zwischen den weißen
Hallenbauten der Unterkünfte. Der Hof lag wie erschrocken da.
Seit Tagen hatten ihn nur der Wind und der Regen besucht.
Der Hof war sauber. Es war wie frisch gewaschen, und gefegt,
sein Boden war gelockert. Er schien verjüngt und verwandelt,
er schien neu und neuer Hoffnung voll zu sein, und doch be-
drückte er mich wie am ersten Tag. Es war November, es stürmte, es wollte schneien, aber ich atmete Frühling. Der Hof war mir nun fremd.
Ich will nicht sagen, daß er mir vorher vertraut gewesen wäre.
Wie hätte er mir jemals anders als entsetzlich sein können ?
Auf diesem nun verlassenen, verwehten, auf diesem toten ausge-
laugten Sand hatten Riesen gekämpft. Die Riesen waren gegen
mich angetreten. Die Riesen hatten mich Tag für Tag gefressen.
Über zwei Jahre hatten die menschenfressenden, die schreck-
lichen, die fürchterlichen Riesen die Schlacht gegen mich
geschlagen, aber Gott hatte sich meiner erbarmt, und der Sieg
war mir zugefallen. Ich stand
Ich stand am Fenster des Krankenreviers. Es war wie im ein Traum.
Ich glaubte, mich zu träumen, wie ich am Fenster stand und in
den Hof hinausblickte. Aber ich traute dem Traum nicht. Jeden
Augenblick konnte das Erwachen folgen, das Gekläff der Höllen
hunde, verraten und verkauft wie ich, aber willige Knechte,
die gleich wollüstig des Dienstes Möglichkeiten empfunden,
die sich angebiedert, die sich ausgezeichnet hatten, die sich
die blaue Infanterieiniform oder den grauen Arbeitsdrillich
mit Baumwollschnüren dekorieren ließen, eine schwarz-weiße
Schnur