Ich glaubte damals, aufzuwachen, aber die Wahrheit ist wohl,
dass mein Schlaf sich in einen Traum verlief. Ich sah mich
in diesem Traum agieren, ich handelte konaequent nach einer
ihm innewohnenden Logik, doch ich konnte nie sagen, wovon ich
träumte oder auf welches Ziel hin ich mich bewegte. Mein Ver-
halten lässt sich auch nicht damit erklären, dass mein Ziel
die Ziellosigkeit war. Manchmal behauptete ich so etwas, doch
es stimmte nicht, Ich hatte kein Ziel, aber ich bewegte sonderte mich
von den anderen fort, ab und das war es wohl, worauf es mir ankam.
An meinem Geburtstag ging ich zum Rektor der Grauen Schule und
sagte ihm, dass ich nun vierzehn Jahre alt und nicht mehr schul-
pflichtig sei. Der Rektor sass in einem grossen, aber dunklen
Zimmer inmitten schwerer schwarzer Möbel. Ich entsinne mich
noch, dass sein Schreibtisch auf Löwenfüssen ruhte, und aus ir-
gendeinem Grunde verstärkten diese gedrechselten Beine, die sich
am Boden festzukrallen schienen, die Anneigung, die ich gegen den
Mann empfand. Es roch in dem Amtszimmer des Rektors nicht säuer-
lich wie draussen in den Gängen und in den Klassenräumen, die
Ausdünstungen der Knaben und des Lehrkörpers drangen nicht durch
die schwere Polstertür, die Luft war trocken, sie war indifferent,
es war der Geruch der Verwaltung, den erst kalter Zigarrenrauch
die Ausdünstung der Macht gab. Der Rektor fragte nach meinem
Namen, griff in ein Regal und hatte schon einen Aktendeckel in
der Hand, in dem, wie er wohl meinte, mein Leben lag. Er war ein
vierschrötiger Mann und sah mich aus kleinen wässerigen Augen
teilnahhslos an. Ich versbscheute den Rektor lange nicht so sehr
wie ich Herrn Krüger, meinen Klassenlehrer, hasste. Herr Krüger
hatte mich nie teilnahmslos angesehen. In seinen Augen hatte das
Licht des Jägers gebrannt, der die Spur aufgenommen hat, und das
Wild verfolgt. Ich war drei schreckliche Jahre lang vor Herrn
dass mein Schlaf sich in einen Traum verlief. Ich sah mich
in diesem Traum agieren, ich handelte konaequent nach einer
ihm innewohnenden Logik, doch ich konnte nie sagen, wovon ich
träumte oder auf welches Ziel hin ich mich bewegte. Mein Ver-
halten lässt sich auch nicht damit erklären, dass mein Ziel
die Ziellosigkeit war. Manchmal behauptete ich so etwas, doch
es stimmte nicht, Ich hatte kein Ziel, aber ich bewegte sonderte mich
von den anderen fort, ab und das war es wohl, worauf es mir ankam.
An meinem Geburtstag ging ich zum Rektor der Grauen Schule und
sagte ihm, dass ich nun vierzehn Jahre alt und nicht mehr schul-
pflichtig sei. Der Rektor sass in einem grossen, aber dunklen
Zimmer inmitten schwerer schwarzer Möbel. Ich entsinne mich
noch, dass sein Schreibtisch auf Löwenfüssen ruhte, und aus ir-
gendeinem Grunde verstärkten diese gedrechselten Beine, die sich
am Boden festzukrallen schienen, die Anneigung, die ich gegen den
Mann empfand. Es roch in dem Amtszimmer des Rektors nicht säuer-
lich wie draussen in den Gängen und in den Klassenräumen, die
Ausdünstungen der Knaben und des Lehrkörpers drangen nicht durch
die schwere Polstertür, die Luft war trocken, sie war indifferent,
es war der Geruch der Verwaltung, den erst kalter Zigarrenrauch
die Ausdünstung der Macht gab. Der Rektor fragte nach meinem
Namen, griff in ein Regal und hatte schon einen Aktendeckel in
der Hand, in dem, wie er wohl meinte, mein Leben lag. Er war ein
vierschrötiger Mann und sah mich aus kleinen wässerigen Augen
teilnahhslos an. Ich versbscheute den Rektor lange nicht so sehr
wie ich Herrn Krüger, meinen Klassenlehrer, hasste. Herr Krüger
hatte mich nie teilnahmslos angesehen. In seinen Augen hatte das
Licht des Jägers gebrannt, der die Spur aufgenommen hat, und das
Wild verfolgt. Ich war drei schreckliche Jahre lang vor Herrn