21.5.1963
Das Steinböcker Tor ist für welchen Triumph gebaut? Der be-
rühmte illustre Verfasser einer Geschichte der stolzen Taten, Menschen der
hervorragende Hervorbringer einer erhebenden erbaulichen Khronik der
Welt, der emsige Erforscher der Historie unserer der Heimat,
sehr ordentlicher Professor, wirklicher Geneimer Rat, in-
haber des Lehrstuhles, stimmberechtigt inder königlichen
gelehrten Gesellschaft für Inschriften in Kopenhagen oder
in Upsale, korrespondierendes Mitglied auch der Royal
Academie, London, und des Instutut de France, Paris, Dekan
der Fakultät, vor Jahren Magnifizenz sinnt und sinnt und
sinnt an seinem allmählig nun viel zu hoch gebauten geschraubten Stehpult, da
das Alter den Aufrechten Rückgrat + Nacken beugt, das Leben, beugt die Schläge, die Erfahrung, die Zeit, auf wackligen Beinen wanken sie beide,
der Autor und sein stummer Knecht, und über ihnen hängen, drohen die Re-
gale vollgestopft voll Schriften, Auszügen, Zettelkästen ,das nie geschaffene Werk, die Ermordung Absetzung Gottes, des Dekalogs durch ein Entwicklungs= gesetz,
und Staub und Staub, er der Professor hat keinen schönen Schlafrock an,
denn er lebt missachtet im Haus, seine Ruhm glüht in den
Annalen, wird vom Neid der Kollegen und ,vom Hass der Schüler benagt,
das sein Kleid ist nahrungsfleckenvoll, notdurftverschmiert,
pfeifensaftgebräunt, gluhtbesengt, eine Schlafkappe deckt
das Ehrfurcht gebietende schüttere Haar, am Rande mit Blu-
men bestickt zu Weihnachten oder zum Jubelfest von der
Gattin, der dreissig Jahre lang bitter treuen und tief ent-
täuschten und sehr unverstehenden, oder von der Tochter,
der zu ihm aufblickenden, die es graut, wenn sie sieht, was
sie wird, und der Vater ahnt es nicht, schliesst die Augen denkt, sie wächst
heran, das Kind, zwanzig jahre, dreissig Jahre und der
Dämmerung zu im Stift für die Töchter gebildeter Stände,
aber vielleicht trägt er der Meister auch noch die Perrücke, den Zopf
Das Steinböcker Tor ist für welchen Triumph gebaut? Der be-
rühmte illustre Verfasser einer Geschichte der stolzen Taten, Menschen der
hervorragende Hervorbringer einer erhebenden erbaulichen Khronik der
Welt, der emsige Erforscher der Historie unserer der Heimat,
sehr ordentlicher Professor, wirklicher Geneimer Rat, in-
haber des Lehrstuhles, stimmberechtigt inder königlichen
gelehrten Gesellschaft für Inschriften in Kopenhagen oder
in Upsale, korrespondierendes Mitglied auch der Royal
Academie, London, und des Instutut de France, Paris, Dekan
der Fakultät, vor Jahren Magnifizenz sinnt und sinnt und
sinnt an seinem allmählig nun viel zu hoch gebauten geschraubten Stehpult, da
das Alter den Aufrechten Rückgrat + Nacken beugt, das Leben, beugt die Schläge, die Erfahrung, die Zeit, auf wackligen Beinen wanken sie beide,
der Autor und sein stummer Knecht, und über ihnen hängen, drohen die Re-
gale vollgestopft voll Schriften, Auszügen, Zettelkästen ,das nie geschaffene Werk, die Ermordung Absetzung Gottes, des Dekalogs durch ein Entwicklungs= gesetz,
und Staub und Staub, er der Professor hat keinen schönen Schlafrock an,
denn er lebt missachtet im Haus, seine Ruhm glüht in den
Annalen, wird vom Neid der Kollegen und ,vom Hass der Schüler benagt,
das sein Kleid ist nahrungsfleckenvoll, notdurftverschmiert,
pfeifensaftgebräunt, gluhtbesengt, eine Schlafkappe deckt
das Ehrfurcht gebietende schüttere Haar, am Rande mit Blu-
men bestickt zu Weihnachten oder zum Jubelfest von der
Gattin, der dreissig Jahre lang bitter treuen und tief ent-
täuschten und sehr unverstehenden, oder von der Tochter,
der zu ihm aufblickenden, die es graut, wenn sie sieht, was
sie wird, und der Vater ahnt es nicht, schliesst die Augen denkt, sie wächst
heran, das Kind, zwanzig jahre, dreissig Jahre und der
Dämmerung zu im Stift für die Töchter gebildeter Stände,
aber vielleicht trägt er der Meister auch noch die Perrücke, den Zopf