was geschah am Tag der Mobilmachung? Der Leutnant kam mit seinen Leuten auf den Markt, die Soldaten stießen die Stände der Marktfrauen beiseite, der Bürgermeister trat aus dem Rathaus, der Apotheker verließ die Ratsapotheke, aus der Post kamen die Postbeamten, in ihren blauen Uniformen glichen sie den Soldaten, sie sahen wie die strammen Väter der strammen Infanteristen aus, die Fischfrauen verstummten wie die Fische, die Beerenfrauen weinten, die alten Häuser am Markt atmeten Blut, geschichtsträchtige erfahrene Giebel, verläßliche Sterbezeugen, Herr Störtebecker, hochzu<75>verehrender Herr von Wallenstein Durchlaucht, unsere liebe rechtgläubige Majestät Herr Gustav Adolf und Luthers nicht Münzers feste Burg, in Rutenbergs Weinstube ging es hoch, den Franzosen die Hälse gebrochen, den Rotspon getrunken, es braust der Donnerhall, der Landrat kam in Reitstiefel Graf Bär-Bärenhof, der Polizeihauptmann präsentierte, Wangerins Schulbuchhandlung zog alle Flaggen auf, die Fahne schwarzweißrot, die Farben schwarzundweiß und etwas beschämt den roten Greif auf weißem Grund, der Leutnant hielt das Schicksal in weißen Handschuhen, das Kaiserhoch, sie schrien es dreimal, der Himmel musterte sie, ein stechendes Auge, die Soldaten blickten mutig zur grellen Sonne, in vierzehn Tagen waren der Leutnant und seine Leute tot