handlungen knisterte Gelehrsamkeit wie ein Kamm, den man durchs
Haar führt. Manchmal ein Funke. Alle Fenster beobachteten sie,
Krötenaugen aus einem staknierenden Wasser. Sie war neunzehn
Jahre alt und blühte. Bismarck zog sie wie eine von Borsigs
Lokomotiven voran. Bismarck war gross und kräftig, er beschützte
sie, seine Muskeln drängten unter dem kurzen Haar, sein Mund
drohte, sein Blick war ergeben. Sie glaubte, alle Farben zu
kennen, die Landsmannschaften. die Burschenschaften, die Corps.
Es war dieWelt, die über die Langestrasse lief, denn alle, die
eine bunte Mütze trugen, waren berufen, Stützen der Gesellschaft,
Stützen von Tron und Altar, Stützen des Reiches sei zu sein.
Nichts zählte, ausser denen im Licht. Der junge Mann bei Susemie,
der errötete, wenn sie kam, war lächerlich, ein Heringsbändiger,
ja ein Heringsbändiger, auch wenn sie ihn bitten musste, den
Salzfisch, den sie zu Mittag kaufte, anzuschneiden. Der Schuster,
den sie beschwor, die durchgelaufenen Sohlen noch einmal, ein
letztes Mal, zu richten, war kein Mann, und genau genommen war
er kein Mensch. Er hatte eine Funktion, er hat Schuhe zu machen,
weil man im Kaiserreich Schuhe brauchte. Seine Hand war geschickt,
aber sie zählte nicht. Wenn der Schuster seine Werkstatt schloss,
versank er in die Gesichtslosigkeit der Gemeinen. Vor dem grauen
Glied auf dem Exerzierplatz vor dem roten Backsteinbau der Kaserne
stand der Leutnant. Ihn grüsste selbst der Borusse mit dem weissen
Stürmer zuerst. Mary war gutmütig. Sie hätte den Schuster als
Bettler bemitleidet. Sein Unglück als aus seiner Werkstatt exmi-
tierter hätte sie gerührt, wie ihr eigenes, ihrer Mutter trauri-
ges Los sie zu Tränen rührte. Mary = = meine Mutter (?) war gutmütir, aber der Schuh-
macher als Stand, als Handwerker war ein unmöglicher Mensch.
Da sie arm war, verherte sie den Besitz. Da sie sich deklassiert
fühlte, bewundette sie die herrschende Klasse. Der Arme begehrte
Haar führt. Manchmal ein Funke. Alle Fenster beobachteten sie,
Krötenaugen aus einem staknierenden Wasser. Sie war neunzehn
Jahre alt und blühte. Bismarck zog sie wie eine von Borsigs
Lokomotiven voran. Bismarck war gross und kräftig, er beschützte
sie, seine Muskeln drängten unter dem kurzen Haar, sein Mund
drohte, sein Blick war ergeben. Sie glaubte, alle Farben zu
kennen, die Landsmannschaften. die Burschenschaften, die Corps.
Es war dieWelt, die über die Langestrasse lief, denn alle, die
eine bunte Mütze trugen, waren berufen, Stützen der Gesellschaft,
Stützen von Tron und Altar, Stützen des Reiches sei zu sein.
Nichts zählte, ausser denen im Licht. Der junge Mann bei Susemie,
der errötete, wenn sie kam, war lächerlich, ein Heringsbändiger,
ja ein Heringsbändiger, auch wenn sie ihn bitten musste, den
Salzfisch, den sie zu Mittag kaufte, anzuschneiden. Der Schuster,
den sie beschwor, die durchgelaufenen Sohlen noch einmal, ein
letztes Mal, zu richten, war kein Mann, und genau genommen war
er kein Mensch. Er hatte eine Funktion, er hat Schuhe zu machen,
weil man im Kaiserreich Schuhe brauchte. Seine Hand war geschickt,
aber sie zählte nicht. Wenn der Schuster seine Werkstatt schloss,
versank er in die Gesichtslosigkeit der Gemeinen. Vor dem grauen
Glied auf dem Exerzierplatz vor dem roten Backsteinbau der Kaserne
stand der Leutnant. Ihn grüsste selbst der Borusse mit dem weissen
Stürmer zuerst. Mary war gutmütig. Sie hätte den Schuster als
Bettler bemitleidet. Sein Unglück als aus seiner Werkstatt exmi-
tierter hätte sie gerührt, wie ihr eigenes, ihrer Mutter trauri-
ges Los sie zu Tränen rührte. Mary = = meine Mutter (?) war gutmütir, aber der Schuh-
macher als Stand, als Handwerker war ein unmöglicher Mensch.
Da sie arm war, verherte sie den Besitz. Da sie sich deklassiert
fühlte, bewundette sie die herrschende Klasse. Der Arme begehrte