Mai 64
Sie haben ihn erschlagen. Sie haben ihn im Wald er-
schlagen. Er hatte um Hilfe geschrien. Vielleicht hatte
er auch nicht um Hilfe geschrien, denn er wußte, daß
alle Ohren taub waren, und einer hatte einen Spaten,
einen Feldspaten mit kurzem Stiel, sie konnten den
Spaten am Koppel tragen, und sie trugen ihn gern,
auch als sie nicht mehr dazu gezwungen waren, und er
schlug mit dem Spaten auf ihn ein, von hinten, traf
schräg seinen Hinterkopf, und dann fiel er, fiel auf
den Waldboden, fiel in das Eichenlaub, das Lindenlaub,
die Buckenblätter, das Birkenholz, vielleicht blühten
Butterblumen, oder Anemonen, gelb oder blau, und dann
fiel er , fiel auf den Wal sie traten ihn mit ihren
genagelten Msrschstiefeln, traten ihn in den Leib,
zerquetschten seine Brust, stießen die Marschnägel
zwischen seine Augen, bohrten in die gespaltene Stirn
die Stiefelspitzen, sahen schließlich, was sie sehen
wollten, sein Hirn, begriffen nichts, graue Zellen,
sein Verstand, gespeicherte Daten, Bibliotheken von
Ephidus, von Babilon, von Alexandria, und dann gruben
sie ihn ein, wozu hatten sie den Spaten, sie gaben sich
nicht viel Mühe, sie höhlten die Grube mit dem blutver-
schmierten Eisen, nachlässig, oberfläcklich, sie wußten,
sie hatten nichts zu fürchten, sie fluchten über die
Wurzeln der Bäume, sie hackten inddie Wurzeln hinein,
sie scharrten ihn zu. Ein Fuchs fand sein Fleisch. Oder
ein Eber. Er war ihnen zu mager. Ich war Zeuge. Ich war
nicht dabei. Ich lag im Bett als es geschah. Ich las
Shakespeare. Oder ich las Hölderlin. Oder auch die
Flußpiraten des Mississippi. Oder ich führte eine ur-
alte Frau durch die Stadt. Nach Mitternacht. Die Straßen
oder es lag Schnee= krust
Sie haben ihn erschlagen. Sie haben ihn im Wald er-
schlagen. Er hatte um Hilfe geschrien. Vielleicht hatte
er auch nicht um Hilfe geschrien, denn er wußte, daß
alle Ohren taub waren, und einer hatte einen Spaten,
einen Feldspaten mit kurzem Stiel, sie konnten den
Spaten am Koppel tragen, und sie trugen ihn gern,
auch als sie nicht mehr dazu gezwungen waren, und er
schlug mit dem Spaten auf ihn ein, von hinten, traf
schräg seinen Hinterkopf, und dann fiel er, fiel auf
den Waldboden, fiel in das Eichenlaub, das Lindenlaub,
die Buckenblätter, das Birkenholz, vielleicht blühten
Butterblumen, oder Anemonen, gelb oder blau, und dann
fiel er , fiel auf den Wal sie traten ihn mit ihren
genagelten Msrschstiefeln, traten ihn in den Leib,
zerquetschten seine Brust, stießen die Marschnägel
zwischen seine Augen, bohrten in die gespaltene Stirn
die Stiefelspitzen, sahen schließlich, was sie sehen
wollten, sein Hirn, begriffen nichts, graue Zellen,
sein Verstand, gespeicherte Daten, Bibliotheken von
Ephidus, von Babilon, von Alexandria, und dann gruben
sie ihn ein, wozu hatten sie den Spaten, sie gaben sich
nicht viel Mühe, sie höhlten die Grube mit dem blutver-
schmierten Eisen, nachlässig, oberfläcklich, sie wußten,
sie hatten nichts zu fürchten, sie fluchten über die
Wurzeln der Bäume, sie hackten inddie Wurzeln hinein,
sie scharrten ihn zu. Ein Fuchs fand sein Fleisch. Oder
ein Eber. Er war ihnen zu mager. Ich war Zeuge. Ich war
nicht dabei. Ich lag im Bett als es geschah. Ich las
Shakespeare. Oder ich las Hölderlin. Oder auch die
Flußpiraten des Mississippi. Oder ich führte eine ur-
alte Frau durch die Stadt. Nach Mitternacht. Die Straßen
oder es lag Schnee= krust
