er liegt im Wald. Sie haben ihn erschlagen. Sie haben ihn im
Wald erschlagen. Er hatte um Hilfe geschrien. Vielleicht hatte
er auch nicht um Hilfe geschrien, denn er wußte, daß alle Ohren
tubb waren, und einer hatte einen Spaten, einen Feldspaten mit
kurzem Stiel, sie konnten den Spaten am Koppel tragen, und sie
trugen ihn gern, auch als sie nicht mehr dazu gezwungen waren,
und er schlug mit dem Spaten auf ihn ein, von hinten, traf seinen
Hinterkopf, und dann viel er, fiel auf den Waldboden, fiel in
das Eichenlaub, das Lindenlaub, die Buchenblütter, das Birken-
holz, er schmeckte noch das Moos, und sie drehten ihn um und
traten ihm mit ihren genagelten Marschstiefeln, traten ihn in
den Leib, zerquetschten seine Brust, stießen stampften die Marschnägel
über auf seine Augen, bohrten die Stiefelspitzen in die seine gespaltene
Stirn, sahen schliep,ich, was sie sehen wollten, sein Hirn, be-
griffen nichts, graue Zellen, sein Verstand, seine Rede, sein
Mut, denn er war mutig, gespeicherte Daten, Bibliotheken von
Ephesos, von Babylon, von Alexandria, die Bergpredigt, die Frei-
heit, eines Christen= menschen, die Menschenrechte, aller Menschen Tolstoi im Wintersturm und der Sturm der Expressio -
nisten und dann gruben sie ihn ein, wozu hatten sie den Spaten,
sie gaben mühten sich nicht viel Mühe, sehr sie höhlten die Grube das Loch mit dem
Blutverschmierten Eisen, oberflächlich, sie hatten nichts zu
fürchten, sie fluchten über die Wurzeln der Bäume, sie hackten in
die Wurzeln hinein, sie scharrten ihn zu. Ein Fuchs fand sein
Fleisch. Oder ein Eber. Er war ihnen zu mager.
Ich war Zeuge. Ich war nicht dabei. Ich lag im Bett, Ich las
Macbeth. Oder Hölderlin. Oder die Gedichte eines Mannes, der Benn
hieß oder Hasenclever oder Gerstäckers Flußpiraten vom Missi -
sippi. Manchmal betrachtete ich nackte Mädchen. Auf meinem Zudeck
lagen die Zeitschriften, auf die man in der Stadt wartete,
Wald erschlagen. Er hatte um Hilfe geschrien. Vielleicht hatte
er auch nicht um Hilfe geschrien, denn er wußte, daß alle Ohren
tubb waren, und einer hatte einen Spaten, einen Feldspaten mit
kurzem Stiel, sie konnten den Spaten am Koppel tragen, und sie
trugen ihn gern, auch als sie nicht mehr dazu gezwungen waren,
und er schlug mit dem Spaten auf ihn ein, von hinten, traf seinen
Hinterkopf, und dann viel er, fiel auf den Waldboden, fiel in
das Eichenlaub, das Lindenlaub, die Buchenblütter, das Birken-
holz, er schmeckte noch das Moos, und sie drehten ihn um und
traten ihm mit ihren genagelten Marschstiefeln, traten ihn in
den Leib, zerquetschten seine Brust, stießen stampften die Marschnägel
über auf seine Augen, bohrten die Stiefelspitzen in die seine gespaltene
Stirn, sahen schliep,ich, was sie sehen wollten, sein Hirn, be-
griffen nichts, graue Zellen, sein Verstand, seine Rede, sein
Mut, denn er war mutig, gespeicherte Daten, Bibliotheken von
Ephesos, von Babylon, von Alexandria, die Bergpredigt, die Frei-
heit, eines Christen= menschen, die Menschenrechte, aller Menschen Tolstoi im Wintersturm und der Sturm der Expressio -
nisten und dann gruben sie ihn ein, wozu hatten sie den Spaten,
sie gaben mühten sich nicht viel Mühe, sehr sie höhlten die Grube das Loch mit dem
Blutverschmierten Eisen, oberflächlich, sie hatten nichts zu
fürchten, sie fluchten über die Wurzeln der Bäume, sie hackten in
die Wurzeln hinein, sie scharrten ihn zu. Ein Fuchs fand sein
Fleisch. Oder ein Eber. Er war ihnen zu mager.
Ich war Zeuge. Ich war nicht dabei. Ich lag im Bett, Ich las
Macbeth. Oder Hölderlin. Oder die Gedichte eines Mannes, der Benn
hieß oder Hasenclever oder Gerstäckers Flußpiraten vom Missi -
sippi. Manchmal betrachtete ich nackte Mädchen. Auf meinem Zudeck
lagen die Zeitschriften, auf die man in der Stadt wartete,