Sie hörte ihn, wie er die Treppe heraufkam, sie hörte
seinen schlurfenden, seinen schuldbewußten Tritt, sie
wußte, daß er drüben gewesen war, in Feetenbrinks an-
rüchigem Haus, daß er etwas geschenkt bekommen hatte
von einer dieser Sängerinnen, den reisenden Tingel-
Tangelteusen und daß sie es nicht dulden durfte, diese
Grenze mußte gezogen bleiben, sie wäre sonst verloren
gewesen in ihrer Stadt. Sie hörte seinen Schritt und
während sie aufh ihn lauschte und er sie erzürnte und
doch erfreute. dieser Schritt, hörte sie die anderen
Schritte, die festen Tritte der Sargträger, die ihre
Mutter hinuntertrugen, ihre Mutter, die das Unglück
immer bejammert und niemals begriffen hatte, daß all
dieses Abwärtsfallen von jenem ersten Fall herrührte
oder diesem Sprung in die Freiheit, den sie getan hatte,
aber blind und ohne in die Freiheit springen zu wollen,
denn sie kannte das Wort Freiheit garnicht, es sagte
ihr nichts, sie war nur aus einem Haus g weggegangen
und wollte in ein anderes einziehen, das sie aber nie
erreicht hatte und das auf diesem Weg, auf den sie sich
begeben hatte, unwissentlich, auch niemals zu finden ge-
wesen wäre oder jedenfalls nicht von ihr, und so sah sie
sich als Verfolgte, vom Schicksal Geschlagene, als arme
Frau, bei der das Unglück saß, und sie vererbte diese Mei-
nung von der Verfolgung, vom Leiden Hiobs an sie, die nun
auf den Schritt ihres Sohnes hörte, auf Schritte, die
das vererbte und aufgenommene Unglück bestätigten, ihm
das letzte, das endgültige Siegel der Ausstoßung aufdrückte.
Und er, das Kind, sah, erinnerte sich jetzt schon deutlich
oder später des Gesichtes seiner Großmutter, wie es über
seinen schlurfenden, seinen schuldbewußten Tritt, sie
wußte, daß er drüben gewesen war, in Feetenbrinks an-
rüchigem Haus, daß er etwas geschenkt bekommen hatte
von einer dieser Sängerinnen, den reisenden Tingel-
Tangelteusen und daß sie es nicht dulden durfte, diese
Grenze mußte gezogen bleiben, sie wäre sonst verloren
gewesen in ihrer Stadt. Sie hörte seinen Schritt und
während sie aufh ihn lauschte und er sie erzürnte und
doch erfreute. dieser Schritt, hörte sie die anderen
Schritte, die festen Tritte der Sargträger, die ihre
Mutter hinuntertrugen, ihre Mutter, die das Unglück
immer bejammert und niemals begriffen hatte, daß all
dieses Abwärtsfallen von jenem ersten Fall herrührte
oder diesem Sprung in die Freiheit, den sie getan hatte,
aber blind und ohne in die Freiheit springen zu wollen,
denn sie kannte das Wort Freiheit garnicht, es sagte
ihr nichts, sie war nur aus einem Haus g weggegangen
und wollte in ein anderes einziehen, das sie aber nie
erreicht hatte und das auf diesem Weg, auf den sie sich
begeben hatte, unwissentlich, auch niemals zu finden ge-
wesen wäre oder jedenfalls nicht von ihr, und so sah sie
sich als Verfolgte, vom Schicksal Geschlagene, als arme
Frau, bei der das Unglück saß, und sie vererbte diese Mei-
nung von der Verfolgung, vom Leiden Hiobs an sie, die nun
auf den Schritt ihres Sohnes hörte, auf Schritte, die
das vererbte und aufgenommene Unglück bestätigten, ihm
das letzte, das endgültige Siegel der Ausstoßung aufdrückte.
Und er, das Kind, sah, erinnerte sich jetzt schon deutlich
oder später des Gesichtes seiner Großmutter, wie es über