22.5.1963
oder griechische Schrift, Schimmel frisst, sie auf der Wiese hinter der Laube
hängen sie die Wäsche auf, Gattin, Tochter, Magd, vom Pflau-
menbaum zum Apfelbaum, Hemden mit Spitzen, Hemden mit aus-
schweifenden Kragen niederländischer Deftigkeit, Jakobiner-
jabots, Schillerhemden, Fichtehemden, Jungdeutschlandbinden,
Metternichpolster, gestärkte hohe Vatermörder, messerscharf kürassteife ge-
bügelte Regierungsbrüste, verdächtige forsche Sport- und
Jägerhemden für das berühmte Kolleg über die deutschen Kai-
ser als Vollstrecker des göttlichen SchöpfungsWillens und der römischen
WeltReichsidee, warme Unterhosen für die Ausflüge ins Moor, den
Fundstätten unser germanisch-wendischen Knochen, die haus-
hälterisch geflickten Laken, die mütterlich gestopften Be-
züge zur nächtlichen Erquickung, er ruht allein, ein Profes-
sor für sich allein in der Nestwärme aus Schweiss und verge-
hendem Fleisch der allmählichen Auflösung der Gattin, vom
ersten Tag war Verwesung, von der Stunde der Erkennung, an er
sah nicht hin, nicht in den eigenen Leib, wie die Chirurgen
das Gedärm entblössten, nachts in der Dunkelheit kam der Geist über ihn, flog
mit der zu ihm die Eule der Minerva, schwebte herbei aus dem Tempel Heiligtum der Diana
von Ephesus, Hierodulen gaben sich hin, dem Fremden, auch
dem Vertriebenen, er blieb zu Haus, nährte sich redlich und
untertänigst, Ehre sei Gott und Zweifel, war nur ein Käuz-
chen, das schrieh, Kiwitt, der Knochenmann, sass im Apfel-
baum oder im Pflaumenbaum, turnte auf der Wäscheleine Ideen kamen, Geburt der Nation,
das Volk stand auf, der Sturm brach nicht los, das flammende
Schwert fuchtelte allein für Thron und Altar, das Eingemachte harrt
im Keller in Gläsern und Töpfen, dass einer krank werde,
das Erntejahr auf kleine Etikette mit der fliegenfüssigen Gelehrtenschrift
auch auf der Wäscheleine, in der Laube von Jasmin
spanisch- katholischer Weltläufigkeit, niederländisch- deftiger Reformiertheit, lutherische Bäffchen, calvinische Strenge,
oder griechische Schrift, Schimmel frisst, sie auf der Wiese hinter der Laube
hängen sie die Wäsche auf, Gattin, Tochter, Magd, vom Pflau-
menbaum zum Apfelbaum, Hemden mit Spitzen, Hemden mit aus-
schweifenden Kragen niederländischer Deftigkeit, Jakobiner-
jabots, Schillerhemden, Fichtehemden, Jungdeutschlandbinden,
Metternichpolster, gestärkte hohe Vatermörder, messerscharf kürassteife ge-
bügelte Regierungsbrüste, verdächtige forsche Sport- und
Jägerhemden für das berühmte Kolleg über die deutschen Kai-
ser als Vollstrecker des göttlichen SchöpfungsWillens und der römischen
WeltReichsidee, warme Unterhosen für die Ausflüge ins Moor, den
Fundstätten unser germanisch-wendischen Knochen, die haus-
hälterisch geflickten Laken, die mütterlich gestopften Be-
züge zur nächtlichen Erquickung, er ruht allein, ein Profes-
sor für sich allein in der Nestwärme aus Schweiss und verge-
hendem Fleisch der allmählichen Auflösung der Gattin, vom
ersten Tag war Verwesung, von der Stunde der Erkennung, an er
sah nicht hin, nicht in den eigenen Leib, wie die Chirurgen
das Gedärm entblössten, nachts in der Dunkelheit kam der Geist über ihn, flog
mit der zu ihm die Eule der Minerva, schwebte herbei aus dem Tempel Heiligtum der Diana
von Ephesus, Hierodulen gaben sich hin, dem Fremden, auch
dem Vertriebenen, er blieb zu Haus, nährte sich redlich und
untertänigst, Ehre sei Gott und Zweifel, war nur ein Käuz-
chen, das schrieh, Kiwitt, der Knochenmann, sass im Apfel-
baum oder im Pflaumenbaum, turnte auf der Wäscheleine Ideen kamen, Geburt der Nation,
das Volk stand auf, der Sturm brach nicht los, das flammende
Schwert fuchtelte allein für Thron und Altar, das Eingemachte harrt
im Keller in Gläsern und Töpfen, dass einer krank werde,
das Erntejahr auf kleine Etikette mit der fliegenfüssigen Gelehrtenschrift
auch auf der Wäscheleine, in der Laube von Jasmin
spanisch- katholischer Weltläufigkeit, niederländisch- deftiger Reformiertheit, lutherische Bäffchen, calvinische Strenge,