Noch kamen sie mit Pferden gefahren, die Jagdwagen
wippten, das ihr Gewicht sich wie im Sattel fühlte,
und sie ritten auch wenn sie fuhren wie die Sieger ein,
Eroberer und grosse Herren. L. bewunderte die Gutsbe-
sitzer, er strich um sie herum, den Mund vor Staunen offen,
Lack funkelte, Leder spiegelte, Fett salbte Brunnen schwarz
die Narbe der Räder, es nässte, dampfte glänzte der Pferde-
fell, gelaufen kam der Hausknecht, stellte sich in Achtung,
präsentierte ein unsichtbares Gewehr oder die Lanze, die
Standarte, alter Königinkurassier, träumt von einer mystischen
Stadt Pasewalk, in der er diente, wo man ihn klein kriegte,
wo er weisse Hosen trug, stramm sitzendes Zeug und ein
Hengst war vor dem Mädchen, die sich ihm später mit dem
Geschmack von Pasewalker Spritzkuchen verbanden, wie aufge-
blasene Luft, gezuckert und am Ende fettig und schwer im
Leib, er nahm die Zügel, die ihm gnädig zugeworfen wurden,
er dienerte, er war erfreut, er wusste was erwartet wurde,
Herr Rittmeister Herr Hauptmann Herr Oberst Baron von und
zu und auf Klüttegrütt, der Gast stieg geehrt zur Erde,
ein breiter Rücken, ächzte die drei Steinstufen hoch,
füllte die Tür, rollte ins Haus, im Winter zottete ein
Pelz, schneenass, wälderkalt, jagdhornerfüllt, im Sommer
spannte sich leichtes Tuch über Schultern und Gesäss,
nankelnd, klemmte im Schritt, fiel durchschwitzt und plump
über die vollen Ackergängerschenkel, zigarrenrauch blieb
zurück, Wolke eines Saloons, der Knecht schürte die Pferde
aus, rieb sie ab deckte sie mit wollenem Tuch, fasste sie
am Halsband, führte die Geduldigen in den Stall, schüttete
Wasser, spendete Hexe und Hafer. L. ist ihm gefolgt, die
schaumbeflickten Pferdemäuler malmen die Spreu, es ist warm
im Stall, es riecht nach frischem Brot, nach einer satten
zufriedenen Welt, er buhlte um die Freundschaft dieser Welt,
um die Freundschaft der Pferde und des Pferdeknechtes,
die Pferde sind sanft, sie haben sanfte dunkle Augen, der
Knecht treibt L. aus dem Stall, im Konzerthaus beginnen sie
Klavier zu spielen, Gelächter gluckst, Glas klirrt, Worte
fallen zerbrochen auf die Strasse.
wippten, das ihr Gewicht sich wie im Sattel fühlte,
und sie ritten auch wenn sie fuhren wie die Sieger ein,
Eroberer und grosse Herren. L. bewunderte die Gutsbe-
sitzer, er strich um sie herum, den Mund vor Staunen offen,
Lack funkelte, Leder spiegelte, Fett salbte Brunnen schwarz
die Narbe der Räder, es nässte, dampfte glänzte der Pferde-
fell, gelaufen kam der Hausknecht, stellte sich in Achtung,
präsentierte ein unsichtbares Gewehr oder die Lanze, die
Standarte, alter Königinkurassier, träumt von einer mystischen
Stadt Pasewalk, in der er diente, wo man ihn klein kriegte,
wo er weisse Hosen trug, stramm sitzendes Zeug und ein
Hengst war vor dem Mädchen, die sich ihm später mit dem
Geschmack von Pasewalker Spritzkuchen verbanden, wie aufge-
blasene Luft, gezuckert und am Ende fettig und schwer im
Leib, er nahm die Zügel, die ihm gnädig zugeworfen wurden,
er dienerte, er war erfreut, er wusste was erwartet wurde,
Herr Rittmeister Herr Hauptmann Herr Oberst Baron von und
zu und auf Klüttegrütt, der Gast stieg geehrt zur Erde,
ein breiter Rücken, ächzte die drei Steinstufen hoch,
füllte die Tür, rollte ins Haus, im Winter zottete ein
Pelz, schneenass, wälderkalt, jagdhornerfüllt, im Sommer
spannte sich leichtes Tuch über Schultern und Gesäss,
nankelnd, klemmte im Schritt, fiel durchschwitzt und plump
über die vollen Ackergängerschenkel, zigarrenrauch blieb
zurück, Wolke eines Saloons, der Knecht schürte die Pferde
aus, rieb sie ab deckte sie mit wollenem Tuch, fasste sie
am Halsband, führte die Geduldigen in den Stall, schüttete
Wasser, spendete Hexe und Hafer. L. ist ihm gefolgt, die
schaumbeflickten Pferdemäuler malmen die Spreu, es ist warm
im Stall, es riecht nach frischem Brot, nach einer satten
zufriedenen Welt, er buhlte um die Freundschaft dieser Welt,
um die Freundschaft der Pferde und des Pferdeknechtes,
die Pferde sind sanft, sie haben sanfte dunkle Augen, der
Knecht treibt L. aus dem Stall, im Konzerthaus beginnen sie
Klavier zu spielen, Gelächter gluckst, Glas klirrt, Worte
fallen zerbrochen auf die Strasse.