Sie hörte ihn wie er die Treppe heraufkam, sie hörte seinen
schlurgenden seinen schuldbewußten Tritt, sie wußte, daß
er bei Feetenbrink gewesen war, daß er etwas geschenkt
bekommen hatte von einer dieser Sängerinnen und daß sie
es nicht dulden durfte, diese Grenze mußte gezogen bleiben,
sie wäre sonst verloren in dieser Stadt. Sie hörte seinen
Schritt, und während sie auf ihn lauschte und er sie er-
zürnte und doch erfreute, dieser Schritt, hörte sie die
andern Schritte, die Tritte der Sargträger, die ihre Mutter
hinuntertrugen, ihre Mutter, die das Ungkück nicht be-
griffen hatte und von der es herrührte. Und er sah, er
erinnerte sich deutlich jetzt schon oder später des Ge-
sichtes seiner Großmutter, wie es über seine Wiege gebeugt
war, ein bleicher Mond, mit Mondkratern, Mondseen, Mond-
schatten, ernst, freundlich auch, manchmal drohend, und
immer unbegreiflich. Doch hatte dieser Mond mit ihm ge-
sprochen und er hatte geantwortet, keine Worte, er ver-
stand sie nicht, er dachte sie nicht, oder sie kamen noch
nicht über seine Lippen, aber er hatte verstanden unf
hatte geantwortet und später oder jetzt schon wußte er
auch, was sie gesagt und was er geantwortet hatte, und
daß es ein Geheimnis zwischen ihnen blieb, das man nie
aussprechen durfte, auf dem Friedhof regente es und sie
stand da an der Grube, in die nun die Erde fiel und sie
hielt ihn an der Hand, fest, und Pastor Koch hatte etwas
von der Sünde gesagt, und war gegangen, nur der Toten-
gräber war geblieben und warf die Erde hinab auf den
Sarg, auf die Frau die ih dem Sarg lag, und sie, die ihre
drüben
[unleserlich]
Haus
schlurgenden seinen schuldbewußten Tritt, sie wußte, daß
er bei Feetenbrink gewesen war, daß er etwas geschenkt
bekommen hatte von einer dieser Sängerinnen und daß sie
es nicht dulden durfte, diese Grenze mußte gezogen bleiben,
sie wäre sonst verloren in dieser Stadt. Sie hörte seinen
Schritt, und während sie auf ihn lauschte und er sie er-
zürnte und doch erfreute, dieser Schritt, hörte sie die
andern Schritte, die Tritte der Sargträger, die ihre Mutter
hinuntertrugen, ihre Mutter, die das Ungkück nicht be-
griffen hatte und von der es herrührte. Und er sah, er
erinnerte sich deutlich jetzt schon oder später des Ge-
sichtes seiner Großmutter, wie es über seine Wiege gebeugt
war, ein bleicher Mond, mit Mondkratern, Mondseen, Mond-
schatten, ernst, freundlich auch, manchmal drohend, und
immer unbegreiflich. Doch hatte dieser Mond mit ihm ge-
sprochen und er hatte geantwortet, keine Worte, er ver-
stand sie nicht, er dachte sie nicht, oder sie kamen noch
nicht über seine Lippen, aber er hatte verstanden unf
hatte geantwortet und später oder jetzt schon wußte er
auch, was sie gesagt und was er geantwortet hatte, und
daß es ein Geheimnis zwischen ihnen blieb, das man nie
aussprechen durfte, auf dem Friedhof regente es und sie
stand da an der Grube, in die nun die Erde fiel und sie
hielt ihn an der Hand, fest, und Pastor Koch hatte etwas
von der Sünde gesagt, und war gegangen, nur der Toten-
gräber war geblieben und warf die Erde hinab auf den
Sarg, auf die Frau die ih dem Sarg lag, und sie, die ihre
drüben
[unleserlich]
Haus