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wir haben nichts gesehen, wir wissen von nichts, du bist mein
Zeitgenosse, es gibt Generale, die alles lenken, wir haben sie
eingesetzt, nachdem uns Gott enttäuscht hat oder wir uns von ihm
abgewandt haben, wir haben den Generalen ihre roten Kragen genäht,
wir haben ihre roten Kragen mit unserem Blut gefärbt, die Generale
sind so zahlreich wie der Sandam Meer, und die Feldherrnkunst ist
die verbreitetste aller Begabungen, dazu eine begrhrte sichere
Karriere, wenn es darauf ankommt, gewinnt der General die Schlacht,
verliert den Krieg, wird Präsident der geläuterten Nation, ttium-
phiert am Ende über alle in seinen Memoiren, wird zum Mahnmal,
bekommt sein Denkmal, ach, die Generale sind gute Rechner, sie
verrechnen sich in den großen Chancen, aber nie in den kleinen
Dingen, die nötig sind, einen Krieg zu beginnen. Die Generale
zählen was heranwächst, sie bündeln es in Jahrgänge, und wenn sie
genug Jahrgänge haben, geht ihre Spekulation mit dem Tod auf. Es
empörte mich, als ich davon hörte. Der General rief den Jahrgang
zur Musterung. Wie kam er dazu? Was fiel dem Kerl ein? Der General
ist tot, nein, der General ist unsterblich, er bezieht seine Pen-
sion, am Morgen siehst du ihn durch den Park gehen, eine rüstige,
eine ungebeugte Gestalt. Ich lebe, ich verdächtige dich, du bist
mein Jahrgang, ich werde dich mustern. Wie widerlich du mir bist,
wenn du dich nackt ausziehst und dich der Musterungskommission
stellst, ihr deinen Hintern hinhältst, daß sie dich prügelt. Bist
du sonst so geduldig? Ich will unsere Geschichte erzählen, meine
Geschichte, deine Geschichte, sie geht dich nichts an, ich er-
zähle sie nur mir, ich werde dich bloßstellen, du bist noch nicht
nackt genug! Es ist unangenehm, der Zeuge, es ist lästig, der Tä-
ter, es ist dumm, der Leichnam zu sein, nach so viel Jahren
wir haben nichts gesehen, wir wissen von nichts, du bist mein
Zeitgenosse, es gibt Generale, die alles lenken, wir haben sie
eingesetzt, nachdem uns Gott enttäuscht hat oder wir uns von ihm
abgewandt haben, wir haben den Generalen ihre roten Kragen genäht,
wir haben ihre roten Kragen mit unserem Blut gefärbt, die Generale
sind so zahlreich wie der Sandam Meer, und die Feldherrnkunst ist
die verbreitetste aller Begabungen, dazu eine begrhrte sichere
Karriere, wenn es darauf ankommt, gewinnt der General die Schlacht,
verliert den Krieg, wird Präsident der geläuterten Nation, ttium-
phiert am Ende über alle in seinen Memoiren, wird zum Mahnmal,
bekommt sein Denkmal, ach, die Generale sind gute Rechner, sie
verrechnen sich in den großen Chancen, aber nie in den kleinen
Dingen, die nötig sind, einen Krieg zu beginnen. Die Generale
zählen was heranwächst, sie bündeln es in Jahrgänge, und wenn sie
genug Jahrgänge haben, geht ihre Spekulation mit dem Tod auf. Es
empörte mich, als ich davon hörte. Der General rief den Jahrgang
zur Musterung. Wie kam er dazu? Was fiel dem Kerl ein? Der General
ist tot, nein, der General ist unsterblich, er bezieht seine Pen-
sion, am Morgen siehst du ihn durch den Park gehen, eine rüstige,
eine ungebeugte Gestalt. Ich lebe, ich verdächtige dich, du bist
mein Jahrgang, ich werde dich mustern. Wie widerlich du mir bist,
wenn du dich nackt ausziehst und dich der Musterungskommission
stellst, ihr deinen Hintern hinhältst, daß sie dich prügelt. Bist
du sonst so geduldig? Ich will unsere Geschichte erzählen, meine
Geschichte, deine Geschichte, sie geht dich nichts an, ich er-
zähle sie nur mir, ich werde dich bloßstellen, du bist noch nicht
nackt genug! Es ist unangenehm, der Zeuge, es ist lästig, der Tä-
ter, es ist dumm, der Leichnam zu sein, nach so viel Jahren