BR-HF-27108-Teil2-Seite13
Wolfgang Koeppen: „Eine Jugend“, Regie: Dr. Reinhard Wittmann, Abspieldauer (1): 28'30; Archivnummer BR: HF/27108 – Abspieldauer (2): 27'15; Archivnummer BR: HF/27108 (1976), Bayerischer Rundfunk 1976.
jh - 13 -
ohne Zukunft, doch es ist ein Wort nur, ein Blick vielleicht,
selbst eine kleine zurückhaltende Gebärde meiner Hand in den
zerrissenen Handschuhen, auf die sie hofft, und ich sage nichts,
kein Wort, ich blicke sie an und blicke sie nicht an, ich bewege
mich nicht und bewege mich‚ nicht auf sie zu, mehr von ihr weg, ich weiß
das alles, ich unterdrücke sogar mühsam ein Weinen, und doch ist
die Begegnung mir hinderlich, hält mich auf, lenkt mich ab, von
was, von nichts, ich weiß es nicht und merke, dies prägt sich
mir ein, und vielleicht redete ich dann, viel, unsinnig, blickte
umher wie in die Enge getrieben, auf zum Himmel, mir ähnlich, er
schwieg, von der Brücke hinunter zum schmutzigen Eis des
Ryckgrabens, stellte mit erregten Gesten etwas dar, was meiner
Empfindung völlig widersprach. Der Reif ist um die Brust gelegt,
es brennen die Augen, die feucht werden, es brennt die Hand, die
erstarrt, wie sehr das schmerzt, denn ich spürte nichts, es war
nicht mein Tod, der sich im Eishaus der Sträucher unter den kahlen
Kastanien entkleidete, ich verließ sie schon oder ließ sie mich
verlassen, Iphigenie, wie üblich, auch wenn ich ihr den Arm
reichte, sie heimführte oder so tat und an das Geschäft dachte,
das ich nicht habe.
- stop -
ohne Zukunft, doch es ist ein Wort nur, ein Blick vielleicht,
selbst eine kleine zurückhaltende Gebärde meiner Hand in den
zerrissenen Handschuhen, auf die sie hofft, und ich sage nichts,
kein Wort, ich blicke sie an und blicke sie nicht an, ich bewege
mich nicht und bewege mich‚ nicht auf sie zu, mehr von ihr weg, ich weiß
das alles, ich unterdrücke sogar mühsam ein Weinen, und doch ist
die Begegnung mir hinderlich, hält mich auf, lenkt mich ab, von
was, von nichts, ich weiß es nicht und merke, dies prägt sich
mir ein, und vielleicht redete ich dann, viel, unsinnig, blickte
umher wie in die Enge getrieben, auf zum Himmel, mir ähnlich, er
schwieg, von der Brücke hinunter zum schmutzigen Eis des
Ryckgrabens, stellte mit erregten Gesten etwas dar, was meiner
Empfindung völlig widersprach. Der Reif ist um die Brust gelegt,
es brennen die Augen, die feucht werden, es brennt die Hand, die
erstarrt, wie sehr das schmerzt, denn ich spürte nichts, es war
nicht mein Tod, der sich im Eishaus der Sträucher unter den kahlen
Kastanien entkleidete, ich verließ sie schon oder ließ sie mich
verlassen, Iphigenie, wie üblich, auch wenn ich ihr den Arm
reichte, sie heimführte oder so tat und an das Geschäft dachte,
das ich nicht habe.
- stop -