78
irgendwelchen jämmerlichen Gestalten, die unsere Feinde waren,
und Serb und Russ und Franzos und Britt hießen, in die vor
Angst-vollen Hosen, in die davonlaifenden Hintern, die sie
sich dann hielten, jammernd und in ohnmächtiger niedriger Wut.
Nachher erschien noch der Tod auf der Leinwand, er ging mit
einer Sense über ein Feld und trug einen Schlapphut wie Pastor
Koch, aber sr sah viel gemütlicher als Pastor Koch aus, doch
ich träumte in dieser Nacht schwer und schrie, und meine Mut-
ter machte sich Vorwürfe, daß sie mich hatte zu solchen Schau-
erdramen dehen lassen, doch im Gedächtnis war mir nicht der
Tod, sondern der Kaiser geblieben in all seiner Pracht und
Stärke, und nach ein paar Wochen schon sagte meine Mutter mir,
daß Theseus gefallen sei. Die Schatten, zu denen er mich ge-
führt hatte, weinten nicht um ihn. Ich sah sie jeden Abend
zweimal, sah sie, wie sie tanzten, sich liebten, sich betrogen,
sich haßten, einander verfolgten. mordeten, damit am Ende in
der Gloriole des Schlußes ein Mann und ein Weib, der Held und
die Heldin (von den anderen sprach man nicht mehr, ihr Opfer,
iht Tod waren nun gerechttfetigt, ja reich belohnt) einander
in die Arme sanken, Brust an Brust, Mund an Mund, was ein Ver-
sprechen für den Fortbestand des Lebens war.
irgendwelchen jämmerlichen Gestalten, die unsere Feinde waren,
und Serb und Russ und Franzos und Britt hießen, in die vor
Angst-vollen Hosen, in die davonlaifenden Hintern, die sie
sich dann hielten, jammernd und in ohnmächtiger niedriger Wut.
Nachher erschien noch der Tod auf der Leinwand, er ging mit
einer Sense über ein Feld und trug einen Schlapphut wie Pastor
Koch, aber sr sah viel gemütlicher als Pastor Koch aus, doch
ich träumte in dieser Nacht schwer und schrie, und meine Mut-
ter machte sich Vorwürfe, daß sie mich hatte zu solchen Schau-
erdramen dehen lassen, doch im Gedächtnis war mir nicht der
Tod, sondern der Kaiser geblieben in all seiner Pracht und
Stärke, und nach ein paar Wochen schon sagte meine Mutter mir,
daß Theseus gefallen sei. Die Schatten, zu denen er mich ge-
führt hatte, weinten nicht um ihn. Ich sah sie jeden Abend
zweimal, sah sie, wie sie tanzten, sich liebten, sich betrogen,
sich haßten, einander verfolgten. mordeten, damit am Ende in
der Gloriole des Schlußes ein Mann und ein Weib, der Held und
die Heldin (von den anderen sprach man nicht mehr, ihr Opfer,
iht Tod waren nun gerechttfetigt, ja reich belohnt) einander
in die Arme sanken, Brust an Brust, Mund an Mund, was ein Ver-
sprechen für den Fortbestand des Lebens war.