53
was geschah am Tag der Mobilmachung? Der Leutnant kam mit seinen
Leuten auf den Markt, die Soldaten stiessen die Stände der
Marktfrauen beiseite, der Bürgermeister trat aus dem Rathaus,
Apotheker verließ die Ratsapotheke, aus der Post kamen die Postbeamte ten ter
Postbeamten‚ in ihren blauen Uniformen glichen sie den Soldaten,
sie sahen wie die strammen Väter der strammen Infanteristen
aus, die Fischfrauen verstummten wie die Fische, die Beeren-
frauen weinten‚ die alten Häuser am Markt witterten atmeten Blut,
geschichtsträch= tige erfahrene Giebel, verlässliche Sterbezeugen, Herr Störtebecker‚
hochzuverehrender Herr von Wallenstein Durchlaucht, unsere
liebe rechtgläubige Majestät Herr Gustav Adolf und Luthers
nicht Münzers feste Burg‚ in Rutenbergs Weinstube ging es
hoch, den Franzosen die Hälse gebrochen, den Rotspon getrunken,
es braust ein Ruf ein der Donnerhall, der Landrat kam in Reit-
stiefel Graf Beer-Beere Bär-Bärenhof, der Polizeihauptmann
präsentierte‚ Wangerins Schulbuchhandlung zog alle Flaggen auf, die Fahne schwarzweiss= rot, die Farben schwarzund= weiss und etwas beschämt den roten Greif auf weissem Grund, die Fahne auf,
der Leutnant hielt das Schicksal in weissen Handschuhen,
der Kaiser das Kaiserhoch, sie schrieen es dreimal, der Himmel musterte sie,
ein brennendes stechendes Auge, die Soldaten blickten mutig zur grellen Sonne,
in vierzehn Tagen waren der Leutnant und seine Leute tot.
1LZ
was geschah am Tag der Mobilmachung? Der Leutnant kam mit seinen
Leuten auf den Markt, die Soldaten stiessen die Stände der
Marktfrauen beiseite, der Bürgermeister trat aus dem Rathaus,
Apotheker verließ die Ratsapotheke, aus der Post kamen die Postbeamte ten ter
Postbeamten‚ in ihren blauen Uniformen glichen sie den Soldaten,
sie sahen wie die strammen Väter der strammen Infanteristen
aus, die Fischfrauen verstummten wie die Fische, die Beeren-
frauen weinten‚ die alten Häuser am Markt witterten atmeten Blut,
geschichtsträch= tige erfahrene Giebel, verlässliche Sterbezeugen, Herr Störtebecker‚
hochzuverehrender Herr von Wallenstein Durchlaucht, unsere
liebe rechtgläubige Majestät Herr Gustav Adolf und Luthers
nicht Münzers feste Burg‚ in Rutenbergs Weinstube ging es
hoch, den Franzosen die Hälse gebrochen, den Rotspon getrunken,
es braust ein Ruf ein der Donnerhall, der Landrat kam in Reit-
stiefel Graf Beer-Beere Bär-Bärenhof, der Polizeihauptmann
präsentierte‚ Wangerins Schulbuchhandlung zog alle Flaggen auf, die Fahne schwarzweiss= rot, die Farben schwarzund= weiss und etwas beschämt den roten Greif auf weissem Grund, die Fahne auf,
der Leutnant hielt das Schicksal in weissen Handschuhen,
der Kaiser das Kaiserhoch, sie schrieen es dreimal, der Himmel musterte sie,
ein brennendes stechendes Auge, die Soldaten blickten mutig zur grellen Sonne,
in vierzehn Tagen waren der Leutnant und seine Leute tot.
1LZ
