Es empört mich, er muß meinen Namen doch kennen, ich gehe in seine Schule, ich versuche, nicht in seine Schule zu gehen, seine Schule quält mich, ich hasse sie, ich hasse ihn, und er kennt meinen Namen nicht. Habe ich einen Namen? Habe ich ihn verloren? Werde ich mir einen neuen Namen suchen müssen? Es strengt mich an, es treibt mir den Schweiß auf die Haut, dem Rektor meinen Namen zu sagen. Der Rektor grunzt, wie irgendein Tier, das mit dem Rüssel die Erde aufwühlt. Wer weiß, welche Nahrung er sucht. Daß er einem Tier ähnelt, macht ihn erträglich. Ich hasse den Rek<72>tor lange nicht so sehr, wie ich Herrn Krüger, meinen Klassenlehrer hasse. Herr Krüger hat mich nie teilnahmslos angesehen. Er hat nie meinen Namen vergessen. In seinen Augen funkelt das Licht des Jägers, der die Spur aufgenommen hat und das Wild verfolgt. Ich bin drei Jahre vor Herrn Krüger geflohen und jetzt hoffe ich, ihm zu entkommen. Oft schien Herr Krüger mich einzuholen, mich gefangen zu haben, er wollte mich zu Boden werfen, aber immer gelang es mir, in ein Revier zu entkommen, das ihm unerreichbar war. Gestehe, wo bist du, was denkst du, forderte er, seine Lippen preßten sich zusammen, die bräunlichen Muskeln seiner hageren Wangen zuckten, und ich sah ihn an, fest, kalkweiß im Gesicht vor Haß, doch festen Blickes, und schwieg. Herr Krüger hat mich nicht in seine Herde getrieben, er hat mir nicht den Stempel der Nützlichkeit in die Haut gebrannt, er hat mich nicht für den Bismarckbund geworben oder für den Unterseebootbund, er hat mich zu keiner seiner festen Anschauungen bekehrt.