Die beiden Wege.
Einmals der Versuch, die Geschichte in Teilen zu erzählen.
Dem ersten Teil würden sicher noch zwei, möglichereeise
sogar noch drei andere Teile folgen. Diese Führung bedeu-
tet den Verzicht auf den vorgestelllen Erzähler und seine
gegenwärtigen Umstände. Nachteil: keine doppelte Perseektibe.
Vorteil: Man kennt nicht das Ende. Bücher von 25= - 300 Sei-
ten.
Die andere Möglichkeit, ein Banf von etwa 500 Seiten, alles
hineingepackt und vom Erzähldr kommentiert, ironisiert,
verfremdet. Viel klarer das Scheitern. (Aber Boehlich sagt
mit Recht, dieses Scheitern könne sich der mitdenkende Äße-
ser im anderen Fall selber ausmalen). Wahrscheinlich wäre
die Fassung des einen Buches der Roman, den die Kritiker
der Zeit von mir erwarten. Die Aufteilung dagegen erlaubt
vielmehr das literarische Experiment; allerdings auch mit
all seinen Gefahren.
Der Erzähler bei Marcel Broust zeigt die Umstände seiner
Gegenwart erst im letzten Bane. Es ist aber von Anfang an
klar, daß der Erzähler älter und auch erfahrener ist als
das jeweilige Ich seiner Erinnerung.
Das Scheitern würde natürlich ganz eihdeutig sein, wenn
der Erzähler die holsteinische Holzhändlerstochter ge-
heiratet hätte und nun von einer Reihe von Wasch- und Rei-
nigungsanstalten leben würde. Was aus dem Erzähler der Tei-
le am Ende würde, bliebe wahrscheinlich unklar, zumindest
unausgesprochen.
Schöner Ausspruch von Boehlich‚ Schreiben sei doch weiß
gott keine taktvolle Tätigkeit. (beispiel: Thomas Mann
und Anette Kolb, die über den Doktor Faustus weinte.)