Er verkaufte Seide und andere Kleiderstoffe in Brüggemanns Kaufhaus.
Er wohnte möbliert in einer Mansarde an der Langen Strasse. Er empfand
Zuneigung für die Mutter des Knaben. Wahrscheilich aber hatte er
paidophile Neigungen, und es war der Knabe, der ihn anzog. Er geht mit
ihm in dieDEutschen Lichtspiele, in die Abendvorstellung, sie sitzen
in einer Loge ganz hinten im dunklen Ramm. Man sieht einen Film, in dem
ein Hand den Kaiser zeichnet wie er über seine Feinde triumphiert, man
sieht geschlagene Russen in Scharen auf Feldern und in Seen getrieben
wo sie als Leichen schwimmen, man sieht Hindenburg den Feldherrn sich
über das Feld erheben, ein guter Vater, ein Fels, aus Stein. Man sieht
zum Schluss ein Drama in dem gemordet wird, ein hinkender Teufel
schleicht durch das Haus, dringt in die Kammer der Schlafenden, würgt
sie oder suagt ihnen das Blut aus der Kehle. Der Knabe träumt davon.
Er schreit in der Nacht, den Biß des Vampirs, den Griff des Jägers
Würgers. Der Würger greift aber nach dem sanften Verkäufer der Seide.
Er bekommt am nächsten Morgen seine Einberufung, zieht ins Feld. Er
schickt einen Gruß aus Frankreich, steht vor einer Grabenstellung,
beugt sich über den Grabenrand. Nach acht Wochen ist er tot.
Das fahrbare Feldbordell. Sieht er es nur oder wird er durch Kameraden
veranlasst hineinzugehen? Dieser Besuch könnte dazu führen, daß er sei-
nen Tod ahnt, wünscht, ihm zustimmt. Es zerfällt für ihn die Welt der
Damen die Seide kaufen, die Verehrung der Mutter. Die Mutterbindung
des Homosexuellen, der seine Veranlagung nicht erkannt hat oder nicht
erkennen will.
( Dieses Feldbordell könnte auch dem Theologen begegnen, eine Erfahrung
der Erniedrigung, der Beharrlichkeit des Fleisches vor dem Tode. )
Er wohnte möbliert in einer Mansarde an der Langen Strasse. Er empfand
Zuneigung für die Mutter des Knaben. Wahrscheilich aber hatte er
paidophile Neigungen, und es war der Knabe, der ihn anzog. Er geht mit
ihm in dieDEutschen Lichtspiele, in die Abendvorstellung, sie sitzen
in einer Loge ganz hinten im dunklen Ramm. Man sieht einen Film, in dem
ein Hand den Kaiser zeichnet wie er über seine Feinde triumphiert, man
sieht geschlagene Russen in Scharen auf Feldern und in Seen getrieben
wo sie als Leichen schwimmen, man sieht Hindenburg den Feldherrn sich
über das Feld erheben, ein guter Vater, ein Fels, aus Stein. Man sieht
zum Schluss ein Drama in dem gemordet wird, ein hinkender Teufel
schleicht durch das Haus, dringt in die Kammer der Schlafenden, würgt
sie oder suagt ihnen das Blut aus der Kehle. Der Knabe träumt davon.
Er schreit in der Nacht, den Biß des Vampirs, den Griff des Jägers
Würgers. Der Würger greift aber nach dem sanften Verkäufer der Seide.
Er bekommt am nächsten Morgen seine Einberufung, zieht ins Feld. Er
schickt einen Gruß aus Frankreich, steht vor einer Grabenstellung,
beugt sich über den Grabenrand. Nach acht Wochen ist er tot.
Das fahrbare Feldbordell. Sieht er es nur oder wird er durch Kameraden
veranlasst hineinzugehen? Dieser Besuch könnte dazu führen, daß er sei-
nen Tod ahnt, wünscht, ihm zustimmt. Es zerfällt für ihn die Welt der
Damen die Seide kaufen, die Verehrung der Mutter. Die Mutterbindung
des Homosexuellen, der seine Veranlagung nicht erkannt hat oder nicht
erkennen will.
( Dieses Feldbordell könnte auch dem Theologen begegnen, eine Erfahrung
der Erniedrigung, der Beharrlichkeit des Fleisches vor dem Tode. )