die Kuhstraße war mit groben Feldsteinen gepflastert, wie arme/ iahle
Kinderschädel drängten sie dicht aneinander aus der feuchten
Erde. Die Straße senkte sich zum Hafen. Regen eilte rann in reißenden
Strömen zum Meer. Papier, Splitter, Stroh, Unrat schiffte stolz
hinab, scheiterte gegen die Hoffnung, kenterte kläglich im unvorher= gesehenen Stru-
del. Eisenbeschlagene Wagenräder grollten wie Donner. Die ein-
stöckigen Häuser duckten sich. Schmutzgraue Fassaden. Kalkweiße
Anstriche. Schwarze steile Giebel. Rotgepfannte Dächer. Neben den
schmalen, niedrigen Fenstern hingen feste Läden aus Holz. Wind-
fänge. Schlugen bei Sturm gegen Mauern und Scheiben. Man zurrte
sie fest, eine seemännische oder halb seemännische Bevölkerung,
zurrte sie fest wie Segel, bei Dunkelheit rammte man sie zu,
nagelte sich ein, Besitz und Familie, lukendicht, Gesindel war
unterwegs, Möhrichs, den Polizisten Säbel schepperte auf den
Steinen, spitz blitzte sein Helm, sein Bart sträubte sich mar-
tialisch sein Auge, sein Bart sträubte sich, richtete sich nach
den Katern, die Backen wappten über den Uniformkragen, der Leib
war ein freundlicher Hafersack. ja dieser Hafersack, stach hinein. Es war alles in Ordnung. Die
Gaslaterne, schwarzes Schmiedeeisen, Vogelornamente, düstere
Rahmen, Raben war wie ein Galgen an das Haus geschraubt. Die alte Stras-
senpumpe aus Holz war nicht gestohlen, der Spülstein nicht be-
schmutzt. Es war kein Unfug getrieben worden. Gute Bürger.
Fleißige. Untertanen Schuster, Schneider. Schüttes Grünkramkeller. Der Herr
Bürgerschullehrer, das Leben war ernst und Jugend Kindheit war Sünde.
Frau Kapitän, verwitwet. Wo mochte der Kapitän geblieben sein ?
Auf der See vor Samoa? Chinesische Taifune! Der Küster von Sankt
Marien, auch er ein ernster Mynn. Sankt Marien wuchtete, brütete
über der Kuhstraße. Warf schwere Schatten. Schwarzrote Glucke.
Die Betrunkenen kamen erst später.
Kinderschädel drängten sie dicht aneinander aus der feuchten
Erde. Die Straße senkte sich zum Hafen. Regen eilte rann in reißenden
Strömen zum Meer. Papier, Splitter, Stroh, Unrat schiffte stolz
hinab, scheiterte gegen die Hoffnung, kenterte kläglich im unvorher= gesehenen Stru-
del. Eisenbeschlagene Wagenräder grollten wie Donner. Die ein-
stöckigen Häuser duckten sich. Schmutzgraue Fassaden. Kalkweiße
Anstriche. Schwarze steile Giebel. Rotgepfannte Dächer. Neben den
schmalen, niedrigen Fenstern hingen feste Läden aus Holz. Wind-
fänge. Schlugen bei Sturm gegen Mauern und Scheiben. Man zurrte
sie fest, eine seemännische oder halb seemännische Bevölkerung,
zurrte sie fest wie Segel, bei Dunkelheit rammte man sie zu,
nagelte sich ein, Besitz und Familie, lukendicht, Gesindel war
unterwegs, Möhrichs, den Polizisten Säbel schepperte auf den
Steinen, spitz blitzte sein Helm, sein Bart sträubte sich mar-
tialisch sein Auge, sein Bart sträubte sich, richtete sich nach
den Katern, die Backen wappten über den Uniformkragen, der Leib
war ein freundlicher Hafersack. ja dieser Hafersack, stach hinein. Es war alles in Ordnung. Die
Gaslaterne, schwarzes Schmiedeeisen, Vogelornamente, düstere
Rahmen, Raben war wie ein Galgen an das Haus geschraubt. Die alte Stras-
senpumpe aus Holz war nicht gestohlen, der Spülstein nicht be-
schmutzt. Es war kein Unfug getrieben worden. Gute Bürger.
Fleißige. Untertanen Schuster, Schneider. Schüttes Grünkramkeller. Der Herr
Bürgerschullehrer, das Leben war ernst und Jugend Kindheit war Sünde.
Frau Kapitän, verwitwet. Wo mochte der Kapitän geblieben sein ?
Auf der See vor Samoa? Chinesische Taifune! Der Küster von Sankt
Marien, auch er ein ernster Mynn. Sankt Marien wuchtete, brütete
über der Kuhstraße. Warf schwere Schatten. Schwarzrote Glucke.
Die Betrunkenen kamen erst später.
