18.3.1963
Gewitter. Der Regisseur schimpft, er schläft mit der
Soubrette, er schimpft nicht mit der Soubrette, das
alte Fremdenbett knarrt, nich son Krach, die zimmer-
vermietende Witwe horcht hinter der dünnen Wand, das
steinschwere Federplumeau wird von schwiissperlenbe-
deckten Beinen zurückgestossen, es ist beklemmend in
der Mansarde, tropisch feucht, Lianenwald, die Nacht
wetterleuchtet, ein Rüsselschwein wühlt, trüffelt den
nassen Soubrettenleib, Quell unter Moos, Moder, das
Stichwort nicht vernommen, leichenweisses gepudertes
Gesicht, Rinnsale von Hitze und Angst, keine Begreifen,
natürlich, woher? der Regisseut schimpft nicht mit
den Sängern, Kollegen setzen sich zum Skat, der dritte
Mann gibt, die Kiebitze glotzen, wissen es besser,
lustvoll ein Korn, noch ein Bier, Männer, und ob, was für
Männer in den ihren Hosen, in den Unterhosen, auch sie Soldaten ge-
wesen, klar, nein in Riga, beim Fronttheater, der Re-
gisseur schimpft zu meiner Mutter hinunter, die Armen
sind stehen von altersher unten, Wille des Schöpfers, sagt Pastor Büttentien der Re-
gisseur steht an der Rampe, hüpft in die Luft macht nun den Buffo,
hopst herum, Schwenkebauch, nun alle, untergefasst,
Arm in Arm, das Jahrhundert in die Schranken gefordert und das
Bein hoch, Rot in die Fussrampe, Heiligenscheine aus
dem Kulissenhimmel, Wirbel des Finale, die Liebe die
Liebe ist eine Himmelsmacht
Gewitter. Der Regisseur schimpft, er schläft mit der
Soubrette, er schimpft nicht mit der Soubrette, das
alte Fremdenbett knarrt, nich son Krach, die zimmer-
vermietende Witwe horcht hinter der dünnen Wand, das
steinschwere Federplumeau wird von schwiissperlenbe-
deckten Beinen zurückgestossen, es ist beklemmend in
der Mansarde, tropisch feucht, Lianenwald, die Nacht
wetterleuchtet, ein Rüsselschwein wühlt, trüffelt den
nassen Soubrettenleib, Quell unter Moos, Moder, das
Stichwort nicht vernommen, leichenweisses gepudertes
Gesicht, Rinnsale von Hitze und Angst, keine Begreifen,
natürlich, woher? der Regisseut schimpft nicht mit
den Sängern, Kollegen setzen sich zum Skat, der dritte
Mann gibt, die Kiebitze glotzen, wissen es besser,
lustvoll ein Korn, noch ein Bier, Männer, und ob, was für
Männer in den ihren Hosen, in den Unterhosen, auch sie Soldaten ge-
wesen, klar, nein in Riga, beim Fronttheater, der Re-
gisseur schimpft zu meiner Mutter hinunter, die Armen
sind stehen von altersher unten, Wille des Schöpfers, sagt Pastor Büttentien der Re-
gisseur steht an der Rampe, hüpft in die Luft macht nun den Buffo,
hopst herum, Schwenkebauch, nun alle, untergefasst,
Arm in Arm, das Jahrhundert in die Schranken gefordert und das
Bein hoch, Rot in die Fussrampe, Heiligenscheine aus
dem Kulissenhimmel, Wirbel des Finale, die Liebe die
Liebe ist eine Himmelsmacht
