Satzvorlage Seite 019

Satzvorlage für "Jugend" aus dem Siegfried Unseld Archiv (SUA) im Deutschen Literaturarchiv Marbach

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Satzvorlage
Absolute Datierung
-
Zuordnung
8
Kopie
nein
Durchschlag
nein
19
von Tod und Totenschmerz und Abschied und Anklage Geiselung und
dem Blick in das offene Grab, dem Seilfall des Sarges
erschöpft, dass wir nicht mehr weinten‚ nur, vom Regen nass geschlagen,
waren, des Friedhofsgärtners Gäste Findlinge wurden, die verwaisten
Totensessel kamen uns zu, wir fanden sie weich und fielen sanken
in Schlaf in ihren verwesenden feuchten Polstern, ruhten
im verratenen verfallenen Grab eines angesehenen Mannes
in einem alten ehrbaren Grab, ‚der Tote hatte uns Platz ge-
macht und gesellschaftlich aufgewertet, in der Sturmstille täuschte das morsche Boot, wir
suchten Frieden in der Unzufriedenheit. im Hader. Der Totengräber und
seine Gäste hatten nichts, einander zuzutrinken.
Der Totengräber sah blickte erwartungsvoll auf das Kind in blau-
weissgestreiftem Kattun, den Matrosenkragen gestärckt.
Efeu wird auf dem Grab wachsen und all die immergrünen
Pflanzen für das ewige Leben‚ die strengen aromatischen
knisternden Gerüche der Buchsbaumhecken werden die Trauer
verschönen, die Totenglocke läutet, das Nebelhorn ruft, dem
sinkenden Boot wird nicht gphclfer werden, Kiwitt des
Käuzchens ängstigt die Mitternacht, die Äolsharfe im Garten
ist des Richters Feind und das Staunen des Kindes wieder
und wieder.
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